Er war einmal ein Ford Capri und wird vielleicht auch wieder einer. Jetzt ist er mehr so ein Capriiiiihhhh.

Foto: Guido Gluschitsch

Noch vier Monate bis Weihnachten. Dann jährt sich der Tag, an dem der Entschluss fiel, den alten Capri wieder fit für die Straße zu machen. Hinten, in einem Träger, gehörte was eingeschweißt. Eine Kleinigkeit.

Jänner, Februar, März – der Spengler hat um die Zeit eh meistens ein bisserl Luft, da wird die Schweißerei schnell gehen, und es bleibt sogar noch Zeit, ein paar Kleinigkeiten zu richten, die nicht so wichtig sind, bis im April der Frühlingsregen das letzte Salz von den Straßen gespült hat.

Ratz, fatz

Noch vor Silvester hatte der Ford die Radln in der Luft, und die Flex arbeitete sich durch die knusprigen Stellen im Heck. Der Schaden war dann ein wenig größer als gedacht. Mit schnell Drüberschweißen war nix, und der Spengler hat mehrere Reparaturbleche gebastelt.

Alle paar Tage kam eine Nachricht aus der Werkstatt. Sie begann mit einer Teileliste von Trümmern, die ausgetauscht gehören. Eh klar, gell, dass man Ersatzteile für so ein Strizziauto aus den 1980ern nicht beim Forstinger ums Eck kriegt. Und am Ende stand meist ein Absatz, der mit den Worten begann: "Wenn wir schon dabei sind ..."

Fast fertig. Immer noch

Inzwischen ist das Loch im Träger zu. Alle Sitze sind von Hand neu bezogen. Die Seitenverkleidungen der Türen sind neu tapeziert. Die Endspitzen der Stoßstangen sind neu. Die neuen Bremsen – Scheiben, Klötze, Schläuche, das volle Programm – liegen neben den neuen Logos und den neuen Rückspiegeln im Kofferraum.

Der Capri steht – weil wir gerade dabei sind – gerade einmal trocken, in der Lackierbox, und gehört demnächst wieder zusammengebaut. Sicher geht sich das bis April aus. Notfalls 2020. (Guido Gluschitsch, 29.8.2017)