"Vollständige intellektuelle, moralische und ethische Leere", so beschrieb diese Woche Ex-Geheimdienstchef James Clapper den US-Präsidenten Donald Trump.

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Die hohe Kunst des Märchenerzählens gerät in Vergessenheit. Und seien wir uns ehrlich: "Hänsel und Gretel" und das "Rotkäppchen" sind natürlich Fake-News. Niemand isst Dachziegel, und niemand springt fröhlich aus einem Wolf hervor, hat ihn der erst einmal verspeist.

Aber diese Woche erinnerte uns daran, dass es sie noch gibt, die großen Märchenonkel: Folke Tegetthoff versuchte, den Kindern im Land, denen bald wieder der Duft frischgedruckter Schulbücher in die Nase steigt, den sommerlichen Duft des Grillens märchenhaft zu verschönern. Ohne Erfolg.

Das Büchlein "Fleisch, woher kommst denn du?" der AMA, musste eingestampft werden. Das "verharmlosende Bild der Fleischproduktion an sich und im Speziellen einer Schlachtung" war dem Ethikgremium des Werberates zu viel Fake-News. Etwa das Rind, das fröhlich mit dem Trolley auf zwei Beinen zur Schlachtung hüpft, oder das Schwein, das "schlaf gut" sagt, ehe es ein "Kotelettwunder" werden darf.

"Vollständige intellektuelle, moralische und ethische Leere" – hier geht es nicht mehr um das AMA-Märchen -, so beschrieb diese Woche Ex-Geheimdienstchef James Clapper den US-Präsidenten Donald Trump.

Aus Letzterem blubbern Märchen ganz natürlich heraus wie Seifenblasen, wie er in Phoenix wieder eindrucksvoll bewies. Dort nannte er seine umstrittenen Worte zur Rassistendemo in Charlottesville als "perfekt" und vermutete, dass aus der Nordkorea-Krise "etwas Positives" entstehen könnte. Die Geschichten des Onkel Donald könnten nicht nur für Kinder zu gruselig sein, sondern auch für immer mehr Republikaner. (cms, 26.8.2017)