Male – Auf den Malediven ist nun auch der letzte Oppositionsführer zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Der Chef der Jumhooree-Partei (JP), Qasim Ibrahim, muss nach dem Urteilsspruch vom Freitag für 38 Monate ins Gefängnis. Er wurde für schuldig befunden, Abgeordnete bestochen zu haben.

Ibrahims Partei gehört zu einem Bündnis von vier Parteien, die bei den Wahlen im kommenden Jahr die Ablösung von Präsident Abdulla Yameen erreichen wollen. Die Vier-Parteien-Allianz wird von Ex-Präsident Mohamed Nasheed (2008-13) geleitet, der 2015 wegen Terrorvorwürfen zu einer 13-jährigen Haftstrafe verurteilt wurde. Er erhielt eine Ausreiseerlaubnis und lebt im Exil in London. Von dort aus kritisierte Nasheed die Verurteilung Ibrahims. Dieser sei "wie alle Oppositionsführer" zu einer Haftstrafe verurteilt worden, weil er sich der "Tyrannei" von Präsident Yameen entgegenstelle.

Ibrahim brach während der Gerichtsverhandlung am Donnerstag zusammen. Er wurde ins Krankenhaus gebracht und dort wegen eines Herzleidens behandelt. Nach offiziellen Angaben hat die Regierung eine medizinische Behandlung im Ausland erlaubt. Es stand aber noch nicht fest, ob der Oppositionspolitiker davon Gebrauch macht. (APA, 25.8.2017)