Lewis Hamilton ist im Spa-Qualifying nicht aufzuhalten.

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Spa-Francorchamps – Lewis Hamilton hat den Pole-Rekord von Michael Schumacher egalisiert. Der aktuelle Zweite der Formel-1-Weltmeisterschaft stellte seinen Mercedes in Spa-Francorchamps zum insgesamt 68. Mal auf den besten Startplatz. Damit hat der Brite ebenso viele Pole Positions wie Rekordweltmeister Schumacher aus Deutschland. WM-Leader Sebastian Vettel im Ferrari fehlten am Samstag 0,242 Sekunden.

Die Scuderia hatte erst knapp drei Stunden zuvor die Verlängerung des Vertrages des Deutschen um drei Jahre bis 2020 bekanntgegeben. Auf Platz drei kam Hamiltons Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas, Kimi Räikkönen belegte im zweiten Ferrari den vierten Platz. Auf Platz fünf und sechs landeten die Red-Bull-Autos von Max Verstappen und Daniel Ricciardo.

Tränen bei Hamilton

Hamilton bedankte sich zunächst bei den Fans und seinem Rennstall. Dass Schumacher den alleinigen Rekord nun los ist, rührte den 32-Jährigen sichtlich. "Ich denke immer an Michael und bete für ihn. Ich habe das Privileg gehabt, mit ihm zu fahren, habe ihn immer bewundert und tue das immer noch", sagte er und wischte sich Tränen aus den Augen.

Zuvor hatte ihm Formel-1-Sportchef Ross Brawn persönlich die Glückwünsche von Schumachers Frau Corinna ausgerichtet. "Michael hat immer gesagt, dass Rekord da sind, um gebrochen zu werden", so Brawn, ein langjähriger Wegbegleiter von Schumacher.

Schnellste Spa-Runde aller Zeiten

"Er war wieder wirklich einmalig", lobte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff die absolute Spa-Rekordrunde von 1:42,553 Minuten. "Er hat sich das ganze Training verbessert. Den Rekord einzustellen, Schumacher ist der größte Formel-1-Fahrer aller Zeiten, ist fantastisch", sagte der Wiener im ORF-Interview.

In der WM-Wertung liegt Vettel 14 Punkte vor Hamilton, Bottas liegt 33 Zähler zurück. "Das Team hat in der Fabrik toll gearbeitet, wird sind gerüstet für die zweite Saisonhälfte", gab sich Hamilton optimistisch, was die WM-Entscheidung angeht. Für den dreimaligen Weltmeister steht am Sonntag (14.00 Uhr/live ORF eins, RTL und Sky) der 200. Grand Prix seiner Laufbahn an. Zum ersten Mal hatte der Brite am 9. Juni 2007 in seiner ersten Saison in Montreal die Pole Position geholt.

Vettel zeigte sich direkt nach dem Zeittraining ebenfalls zuversichtlich. Vor allem die Performance des Ferrari im ersten Freitagstraining stimmte den Deutschen positiv. "Bis jetzt schaut es ziemlich gut aus. Bei mehreren Runden mit viel Benzin habe ich mich sehr gut gefühlt. Wir haben den Speed, und wir sollten den auch beim Rennen am Sonntag haben", sagte der Ferrari-Pilot. (APA, 26.8.2017)