Thomas Müllers Beziehung zu Trainer Carlo Ancelotti fällt auf Facebook wohl unter "es ist kompliziert".

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Bremen – Bayern-Identifikationsfigur Thomas Müller war am Samstag trotz des 2:0-Erfolgs in Bremen nicht wirklich glücklich. "Ich weiß nicht genau, welche Qualitäten der Trainer sehen will. Aber meine sind scheinbar nicht hundertprozentig gefragt", sagte der 27-Jährige nach dem Spiel in einem Radiointerview. Trainer Carlo Ancelotti begründete die späte Einwechslung mit taktischen Gründen.

Beim zweiten Saisonsieg der Bayern saß Müller 70 Minuten nur auf der Bank. Auf seiner Position spielte Thiago, obwohl der Spanier den gesamten August wegen einer Bauchmuskelverletzung ausgefallen war und in Bremen erstmals überhaupt wieder zum Kader gehörte. "Das war eine rein taktische Entscheidung. Wir wollten den gesamten Raum des Spielfeldes ausnutzen", begründete der kritisierte Ancelotti das und versuchte in Richtung Müller zu beruhigen: "Nach seiner Einwechslung hat er das richtig gut gemacht."

Zankapfel

Schon in der Sommerpause wurde über die Rolle des Fanlieblings debattiert. Auch in der abgelaufenen, für Müller etwas glücklosen Saison schien Ancelotti wenig mit Müllers mitunter unkonventionellem Spiel anfangen zu können.

Nach der spektakulären Verpflichtung des derzeit verletzten Kolumbianers James Rodriguez sahen Experten Müllers Rolle in Gefahr. "Für mich ist Thomas Müller – mit dem einen oder anderen Spieler auch – die Seele und die Zukunft des FC Bayern. Und das sollte auch der Klub verstehen", hatte der ehemalige Bayern-Sportdirektor Matthias Sammer einmal gesagt. (APA, 27.8.2017)