Eisenstadt – Im Burgenland treten bei der Kommunalwahl am 1. Oktober 759 Personen unter 30 Jahre als Jugendkandidaten für die Sozialdemokraten an. Sie werden mit der Kampagne "Mach es möglich" unterstützt. Insgesamt will die SPÖ künftig mit 250 jungen Mandatare in den Gemeinderäten vertreten sein, erläuterte Caroline Pavitsits, die selbst in Steinbrunn kandidiert, am Montag in Eisenstadt.

Die SPÖ stellt für den Urnengang 5.352 Bewerber. Der Anteil der Unter-30-Jährigen betrage knapp 15 Prozent, so Landesgeschäftsführer Christian Dax. 1.612 Kandidaten und damit mehr als 30 Prozent seien Frauen. Sowohl die Anzahl der Jugendlichen als auch der Frauen auf den Listen sei deutlich gestiegen.

Jugendkampagne

Für die Jugendkampagne wurden drei Hauptthemenbereiche ausgearbeitet, erläuterte Pavitsits: Mobilität, Freizeit und Vereine sowie Wohnen. Jugendliche wünschten sich bessere und flexiblere Öffi-Verbindungen und den Ausbau öffentlicher Verkehrsverbindungen im Südburgenland. Auch das Discobusnetz solle ausgebaut und ein E-Car-Sharing in den Gemeinden ermöglicht werden.

Beim Thema Freizeit gehe es um den Ausbau von Sportanlagen sowie mehr Jugendfeste. Man wolle weiters in allen Gemeinden ein Jugendbudget, das ein Prozent des Gesamtbudgets bzw. mindestens 10.000 Euro ausmache.

Mit 20 Jahren jüngster Kandidat

Dem Trend, das Wohnen immer teurer werde und damit für Jugendliche oft nur schwer leistbar sei, soll mit Jugend-Starterwohnungen um fünf Euro pro Quadratmeter entgegengewirkt werden. Das bereits laufende Projekt sollte in allen Gemeinden umgesetzt werden, verlangte Pavitsits.

Sollte sich SPÖ-Kandidat Fabio Halb in Mühlgraben bei der Bürgermeisterwahl durchsetzen, könnte er der jüngste Ortschef Österreichs werden. Er sei schon immer an der Politik interessiert gewesen, meinte der 20-jährige Bankangestellte. Er selbst lebe nach einem Motto von Henry Ford: "Zusammenkunft ist ein Anfang, Zusammenhalt ist ein Fortschritt und die Zusammenarbeit ist der Erfolg."

Es sei ein Anliegen, junge Menschen für die Politik begeistern und sie aktiv einbeziehen zu können, sagte Landesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ). Viele Frauen seien politisch sehr stark interessiert. In den Ortsorganisationen würden sie sich manchmal eher noch im Hintergrund engagieren, seien aber bereit, in den Vordergrund zu treten. Dass mehr als 30 Prozent der Kandidaten weiblich seien, sei "noch nicht das Wunschziel", aber "ein absoluter Schritt in die richtige Richtung". (APA, 28.8.2017)