Hamburg – Die Hamburger Polizei ermittelt wegen mutmaßlicher Straftaten von G20-Gegnern in mehr als 2.000 Fällen. Das zeigen interne Zahlen der Sonderkommission "Schwarzer Block", die dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" vorliegen. Ein Polizeisprecher bestätigte die Angaben am Montag auf Nachfrage.

Die Statistik mit dem Stichtag 22. August umfasst dem Bericht zufolge vom 1. Jänner bis Ende Juli 2.036 Straftaten. Aus den Daten gehe jedoch nicht hervor, wie viele Taten es an den Gipfeltagen am 7. und 8. Juli gegeben haben soll.

Die meisten Delikte beträfen Sachbeschädigung mit 575 Fällen, gefährliche Körperverletzung (330 Fälle) und Landfriedensbruch (303). Dann folgten besonders schwere Fälle von Landfriedensbruch (126) und Brandstiftung (123). In 45 Fällen gehe es um Widerstand gegen Polizeibeamte.

Am Donnerstag (17.00 Uhr) beginnt die Hamburgische Bürgerschaft mit der politischen Aufarbeitung des G20-Gipfels, in dessen Umfeld es zu schweren Krawallen gekommen war.

In der ersten Sitzung des vereinbarten Sonderausschusses soll der Zeitplan für die wohl bis Sommer 2018 dauernden Beratungen festgelegt werden. Angehört werden sollen unter anderen externe Experten, Betroffene, Verantwortliche in den Behörden sowie Vertreter der Politik – darunter auch Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). (APA, 28.8.2017)