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Harvey ist der heftigste Sturm in Texas seit 1961.

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Die Folgen des Hurrikans "Harvey" könnten im US-Bundesstaat Texas noch lange zu spüren sein: Die verunreinigten Hochwasserfluten erhöhen laut Gesundheitsexperten die Risiken bakterieller Infektionen und von Moskitos übertragener Krankheiten.

"Wir sprechen hier von Hunderten verschiedenen Typen von Bakterien und Viren", sagt Ranit Mishori von der medizinischen Fakultät der US-Universität Georgetown. Robert Glatter, Notarzt am New Yorker Lenox-Hill-Krankenhaus, warnt besonders vor dem erhöhten Risiko, an Cholera zu erkranken: "Die Ausbreitung von Cholera ist eine der schwerwiegendsten Gefahren nach jeder Naturkatastrophe, aber besonders nach Überflutungen infolge eines Hurrikans." Cholera-Bakterien werden durch verunreinigtes Trinkwasser und Essen übertragen und lösen starken Durchfall aus.

Vermehrt Viruserkrankungen

Glatter warnt zudem vor der Zunahme von Viruserkrankungen wie dem West-Nil-Fieber oder Zika. Diese würden von Mücken übertragen, die sich in den stehenden Gewässern ansiedelten.

Mishori erinnert auch an die Langzeitfolgen des Hurrikans Katrina, der im Jahr 2005 im US-Bundesstaat Louisiana gewütet hatte. "Eines der Vermächtnisse von Katrina war der Schimmel, von dem Schulen und andere Gebäude über eine lange Zeit hinweg befallen waren", sagt sie. Zudem hätten Studien erwiesen, dass ein Jahr nach derartigen Katastrophen auch die Zahl von Herzinfarkten und Schlaganfällen massiv steige.

Der Sturm "Harvey" sorgt in der Millionenmetropole Houston und anderen Orten in Texas seit vergangener Woche für Chaos. Straßen wurden überflutet, Krankenhäuser und Flughäfen mussten schließen. (APA, 29.8.2017)