An der Uni Wien müssen künftig Drittstaatenangehörige mit einigen Ausnahmen – 754,92 Euro pro Semester zahlen.

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Wien – Die Universität Wien verdoppelt ab dem Sommersemester 2018 die Studiengebühren für Drittstaatenangehörige. Sie hatte bisher als einzige Universität darauf verzichtet, nun müssen die Betroffenen auch hier 754,92 statt 382,56 Euro pro Semester zahlen. Die Hochschülerschaft an der Uni Wien kritisiert den Schritt in einer Presseaussendung.

Die "rechtliche Kulanz", die bisher gegolten habe, werde abgeschafft, bestätigte eine Sprecherin der Universität dem STANDARD. Man ziehe jetzt mit den anderen Unis gleich. Nicht betroffen sind Studierende, die bereits eingeschrieben sind. Den höheren Betrag zahlen müssen alle, die sich für das Sommersemester 2018 inskribieren. "Die Studierenden werden in den nächsten Wochen direkt von der Universität informiert", heißt es in einer Stellungnahme.

Asylwerber nicht betroffen

Keine Studiengebühren zahlen weiterhin Personen aus Entwicklungsländern und solche, die EU-Bürgern gleichgestellt sind. Das sind zum Beispiel Menschen, die seit fünf Jahren ihren Lebensmittelpunkt in Österreich haben, Konventionsflüchtlinge, Asylwerber und subsidiär Schutzberechtigte.

Lena Köhler, Vorsitzende der ÖH Uni Wien, sagt dazu in einer Presseaussendung: "Es scheint so, als habe die Uni Wien sich zum Ziel gemacht, möglichst viele ausländische Studierende vom Studium fernzuhalten." Sie kritisiert zudem erneut die strengeren Auflagen für Deutschprüfungen bei Studierenden aus Drittstaaten. Die ÖH der Uni Wien fordere einheitliche Regelungen für alle Studierenden, egal welcher Herkunft. (red, 30.8.2017)