Alleine ein kleines Auto zu besitzen rettet noch nicht die Welt. Es geht auch darum, wieviel Zeit wir darin verbringen.

Foto: Guido Gluschitsch

Menschen hinter dem Lenkrad von kleinen Autos sind die Guten, die hinter dem Lenkrad von großen Autos sind die Bösen. Manchmal wäre man dazu verführt, diese einfache Formel heranzuziehen, um sich die Welt zu erklären.

Zum Teil geht die Rechnung auch auf, denn natürlich: Die Herstellung eines kleinen Autos verschlingt weniger Ressourcen. Man muss die Autos im Grunde ja nur abwiegen, und weiß schon um wie viel Prozent. Kleine Autos verbrauchen auch weniger Energie beim Fahren, weil weniger Masse beschleunigt und gebremst werden muss.

Rettung der Welt

In den Kleinwagen allerdings die Rettung des gesamten Klimas und gleich der ganzen Welt zu sehen ist trotzdem nicht der richtige Schluss.

Mit Autofahren kann man Transportaufgaben erledigen, und manche sind sogar in der Lage, Freude dabei zu empfinden. Wobei die Freude alleine noch keine Umwelt zerstört. Es ist der Missbrauch des Vehikels, der die großen Probleme hervorruft.

Freizeitvergnügen Auto

Die Diskussion, ob das Ding größer oder kleiner ist, kommt erst später. Die Frage ist weniger, wie groß ist das Auto, sondern, wie viel Zeit wollen wir im Auto verbringen. Es kann doch nicht sein, dass immer mehr Leute ihren Arbeitsplatz und ihre elektronischen Freizeitvergnügen in das Auto verlagern, weil sie eh ständig im Stau rumgurken.

Kurzum: Es ist wurscht, ob wir in großen oder kleinen Autos ersticken, im Hauptstau oder auf der Ausweichroute.

Die moderne Elektronik ermöglicht uns ein automobiles Schreckensszenario sondergleichen, und wir laufen geradewegs hinein – immer in der naiven Hoffnung, genährt durch (be)trügerische Versprechen, dass bald alles viel besser werde. (Rudolf Skarics, 7.9.2017)