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Forscher haben aufgedeckt, dass man Kopfhörer mittels Malware zu Wanzen umfunktionieren kann.

Foto: Reuters/Brindicci

Israelische Sicherheitsforscher haben aufgedeckt, dass einfache Kopfhörer als Wanzen eingesetzt werden können. Konkret können Angreifer bei Kontrolle eines Rechners den Kopfhörerausgang zum Mikrofoneingang umfunktionieren und so mitlauschen. Kriminelle müssen hierfür einen PC mit Malware infizieren und die genutzte Buchse über den Audio-Chip umfunktionieren. Die Aufnahmequalität bei dynamischen Kopfhörern ist zwar gering, für einen Sprachmittschnitt aber ausreichend.

Die Methode demonstriert.
Cyber Security Labs @ Ben Gurion University

Opfer merkt vom Hack nichts

Bis zu neun Meter weit soll somit ein Mithören möglich sein. Die Wissenschaftler haben zudem eine Methode aufgezeigt, bei der das Opfer nichts von dem Hack mitbekommt. Bei der Nutzung reagiert die Malware und polt die Audiobuchse kurzzeitig zurück, damit eine Wiedergabe möglich ist. Somit fällt nicht auf, dass man mit den Kopfhörern abgehört wird.

Nicht bei verstärkten und Bluetooth-Geräten

Die geschilderte Methode der Forscher funktioniert übrigens nicht bei verstärkten Lautsprechern oder Kopfhörern, da hierbei das Tonsignal nur ein eine Richtung durchgeleitet wird. Auch bei Bluetooth-Kopfhörern ist die Methode nicht reproduzierbar. Die Entdeckung wurde bei einer Konferenz Mitte August in Vancouver präsentiert. (red, 01.09.2017)