Auf den drei Exoplaneten Trappist-1e, f und g (hier in künstlerischer Darstellung) dürfte Wasser existieren.

Illustration: ESO/M. Kornmesser

Genf/Wien – Das nur 40 Lichtjahre entfernte Planetensystem Trappist-1 ist eine der heißesten Adressen für die Suche nach Leben außerhalb unseres Sonnensystems: Gleich sieben erdähnliche Planeten kreisen um einen Roten Zwerg, davon mindestens drei in der habitablen Zone. Diese größte Ansammlung potenziell lebensfreundlicher Exoplaneten in unserer Nähe ist nicht zuletzt deshalb so spannend, weil das Planetensystem bereits gut sieben Milliarden Jahre alt sein könnte.

Eine der entscheidenden Fragen bei der Suche nach Leben auf Exoplaneten ist die, ob dort Wasser vorhanden ist. Dem ist nun ein Team um Vincent Bourrier (Uni Genf) nachgegangen, indem es die von den Trappist-1-Planeten reflektierte UV-Strahlung mithilfe des Spektrografen des Weltraumteleskops Hubble unter die Lupe nahm. Die UV-Strahlung gibt Aufschluss darüber, wie viel Wasser die Planeten noch besitzen.

Mars-Schicksal

Laut den im "Astronomical Journal" publizierten Analysen dürften die inneren Planeten Trappist-1b und -1c bereits sehr viel Wasser verloren haben, ähnlich wie der Mars in unserem Sonnensystem: "Wenn diese beiden Planeten einst mit einer erdähnlichen Wassermenge entstanden, sind sie heute wahrscheinlich trocken", so die Forscher.

Anders ist die Lage bei den äußeren Erdzwillingen: Sie könnten weit genug vom Stern entfernt sein, um die UV-Strahlung und damit den Wasserverlust geringer zu halten. Tatsächlich haben die Forscher bei den Exoplaneten e, f, und g geringere UV-Strahlung gemessen; der Wasserverlust dürfte im Laufe der Zeit also sehr viel geringer gewesen sein.

Dementsprechend sei es hier sehr viel wahrscheinlicher, dass bedeutende Wassermengen vorhanden sind, so die Astronomen. Ganz sicher können das die Astronomen mit den aktuellen Messmethoden freilich nicht sagen. Mehr Gewissheit könnte der Hubble-Nachfolger liefern: das James Webb-Weltraumteleskop, dessen Start für 2018 vorgesehen ist.

Erdnahes Exoplanetensystem

Fast gleichzeitig berichtet ein anderes Astronomenteam um Nicola Astudillo-Defru (ebenfalls Uni Genf) am Preprint-Server arXiv (und bald im Fachblatt "Astronomy and Astrophysics Letters") von der Entdeckung des erdnächsten Planetensystems um einen Roten Zwerg. Dieser erhielt den Namen YZ Cet und ist nur rund zwölf Lichtjahre entfernt. Seine drei Exoplaneten (b, c und d) sind in etwa so groß wie die Erde, umkreisen ihren Stern aber zu nahe, um habitabel zu sein. (tasch, 1. 9. 2017)