Klosterneuburg – Zwei Forscher des Institute of Science and Technology (IST) Austria erhalten jeweils einen mit 1,5 Mio. Euro dotierten Starting Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC). Der Neurowissenschafter Maximilian Jösch will damit neuronale Mechanismen untersuchen, die für Aufmerksamkeit benötigt werden, der Physiker Johannes Fink eine Schnittstelle für ein Glasfaser-Quantennetzwerk entwickeln.

Mit den Förderpreisen finanziert der ERC fünfjährige Grundlagenforschungsprojekte von hervorragenden jungen Wissenschaftern, die nachweislich über das Potenzial verfügen, unabhängige Gruppenleiter in ihrem Forschungsbereich zu werden. Fink und Jösch sind Assistant Professors am IST Austria in Klosterneuburg.

Mechanismen der Aufmerksamkeit

Jösch konzentriert sich in seinem Projekt auf die Gehirnregion "Colliculi superiores", um zu klären, welche Mechanismen das Nervensystem für die Aufmerksamkeit verwendet. Dieser Teil des Gehirns ist unter anderem für die Umwandlung sensorischer Reize in zielgerichtete Bewegungen verantwortlich. Mithilfe genetischer Werkzeuge soll bei Mäusen die Aktivität Tausender Neuronen überwacht und gleichzeitig das Verhalten der Tiere beobachtet werden. So hofft Jösch jene neuronalen Mechanismen zu charakterisieren, die es ermöglichen, aus den unzähligen auf das Gehirn einströmenden Informationen nur die jeweils relevanten herauszufiltern. Jösch promovierte 2009 an der Uni München und ist seit Anfang des Jahres am IST Austria.

Fink will in seinem Projekt eine Brücke zwischen Quantennetzwerken und Quantenrechnen schlagen. Konkret sollen supraleitende Quantenprozessoren durch Glasfaser-Quantennetzwerke verbunden und die Reichweite der Netzwerke vergrößert werden. Fink promovierte 2010 an der Eidgenössisch Technischen Hochschule (ETH) Zürich und ist seit 2016 am IST Austria. (APA, 4.9.2017)