Rom – Nach dem starken Rückgang bei der Zahl von Migranten aus Libyen ist Italien jetzt mit zunehmenden Ankünften auf Sardinien konfrontiert. In den letzten vier Tagen trafen elf Migrantenboote aus Algerien auf Sardinien ein. Insgesamt 160 Migranten, die vom Strand Sidi Salem in Annaba, 500 Kilometer östlich von Algier, abgefahren waren, erreichten die italienische Insel.

Seit Anfang 2017 landeten bereits 960 Migranten auf Sardinien. Im Gesamtjahr 2016 waren es 1.106. Italiens Innenminister Marco Minniti reiste am Montag nach Algerien zu einem Treffen mit seinem Amtskollegen, Noureddine Bedoui, um Strategien zur Bekämpfung des Menschenhandels zu diskutieren.

Rom will mit Algerien im Oktober ein Abkommen zur Stärkung der bereits bestehenden Zusammenarbeit im Kampf gegen Schlepperei und im Bereich politische Kooperation unterzeichnen. "Wir haben beschlossen, das 2009 unterzeichnete Abkommen auszubauen", sagte Minniti. Algerien habe viel im Kampf gegen den Terrorismus und gegen den Menschenhandel unternommen. "Unsere Beziehungen waren bereits exzellent und wir wollen sie noch mehr verbessern", so Minniti.

Die Ankündigung des neuen Abkommens mit Algerien wurde vom Präsidenten der Region Sardinien, Francesco Pigliaru, begrüßt. Dieser hatte wegen der zunehmenden Zahl von Migranten Alarm geschlagen. (APA, 5.9.2017)