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Whatsapp will Firmen in Zukunft zur Kasse bitten.

Foto: AP Photo/Patrick Sison

Whatsapp will von Unternehmen künftig Geld verlangen, wenn sie Facebooks Kurzmitteilungsdienst für die Kommunikation mit ihren Kunden nutzen. Das sagte der für das operative Geschäft zuständige Whatsapp-Manager Matt Idema dem "Wall Street Journal" (WSJ). Das wäre eine Abkehr von Facebooks typischem Geschäftsmodell, seine Dienste über Werbung zu finanzieren.

Über eine Milliarde Nutzer

WhatsApp-Mitgründer Jan Koum hatte auch nach der Übernahme durch Facebook stets betont, dass der Service werbefrei bleiben solle. Whatsapp hat mehr als eine Milliarde Nutzer. "Wir wollen eine Grundlage dafür schaffen, damit Menschen Unternehmen Kurzmitteilungen schicken können und die Antworten, die sie wollen, bekommen", sagte Idema der Zeitung. "Wir haben vor, dafür von Unternehmen in der Zukunft Geld zu verlangen." Bisher wurden Firmen testweise kostenlose Dienste für den Kontakt zu Kunden angeboten worden.

Das Online-Netzwerk bietet bei seinem zweiten Kurzmitteilungsdienst, dem Facebook Messenger, ebenfalls die Möglichkeit für Unternehmen, mit ihren Kunden zu kommunizieren. Dort soll das Geld aber mit Werbung verdient werden. Messenger-Chef David Marcus will außerdem automatisierte Chatbots für den Kundendienst auf der Plattform etablieren.

Facebook hatte WhatsApp im Jahr 2014 für rund 22 Mrd. Dollar (18,5 Mrd. Euro) übernommen. Zuletzt gab es Kontroversen mit Datenschützern über einen Austausch von Nutzerdaten zwischen WhatsApp und Facebook, in Europa liegen die Pläne auf Eis. (APA, 5.9.2017)