Proteste in Indien nach der Ermordung der Journalistin Gauri Lankesh.

Foto: AFP / MANJUNATH KIRAN

Bangalore – In Indien ist eine regierungskritische Journalistin getötet worden. Die 55-jährige Gauri Lankesh wurde auf ihrem Heimweg am späten Dienstagabend am Eingangstor ihres Hauses in Bangalore aus nächster Nähe von Unbekannten auf einem Motorrad erschossen, wie der Polizeichef der südlichen Millionenstadt, T Suneel Kumar, mitteilte. Die Ermittlungen liefen.

Lankesh war die Herausgeberin einer lokalen Wochenzeitung und hatte kritisch über Indiens hindu-nationalistische Regierungspartei BJP sowie deren Vertreter im Bundesstaat Karnataka geschrieben. Sie war im vergangenen Jahr für einen solchen Bericht wegen Verleumdung zu sechs Monaten Haft verurteilt worden. Zuletzt war sie auf Kaution frei.

Der Mord löste Entsetzen in indischen Medien aus und gehörte Mittwochfrüh zu den meist erwähnten Themen auf Twitter in Indien. In Neu Delhi und Mumbai waren Demonstrationen geplant. Aktivisten werfen den Hindu-Nationalisten vor, zunehmend gegen kritische Journalisten und Intellektuelle vorzugehen. Indien belegte im jüngsten Pressefreiheits-Index der Organisation Reporter ohne Grenzen unter 180 Ländern den 136. Platz. (APA, 6.9.2017)