Gerade im Haushalt werden Gefahren oft unterschätzt.

Rund 306.800 Menschen in Österreich haben sich laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) im Jahr 2016 bei Haushaltsunfällen verletzt. Etwa 80 Prozent aller Unfälle ereignen sich im häuslichen Umfeld, rechnet das Rote Kreuz (ÖRK) vor und appelliert, das Erste-Hilfe-Wissen alle fünf Jahre in einem Kurs aufzufrischen.

"Meistens sind es die engsten Familienmitglieder, die unmittelbar Erste Hilfe leisten könnten. Es sollte jedem ein Anliegen sein, zu wissen, was im Ernstfall zu tun ist", sagt ÖRK-Chefarzt Wolfgang Schreiber. Gefahren würden unterschätzt: "Man stolpert über den Teppich, ein Kabel oder stößt sich an der Tischkante. Bei der Hausreinigung sollte eine Haushaltsleiter verwendet werden anstatt mit Sesseln, Kisten oder Tischen zu improvisieren." Besonders gefährlich seien Notfälle wie Atemnot, Herzinfarkt, Schlaganfall oder Kreislaufstillstand.

Je früher die wichtigsten Maßnahmen gelernt und je öfter sie geübt werden, desto sicherer können Ersthelfer eingreifen. Rund 100.000 Schüler pro Jahr werden beim Jugendrotkreuz geschult, und schon die Kleinsten lernen im Kindergarten, wie man Notfälle meistert und Hilfe holt. "Eine überwiegende Mehrheit der Österreicher glaubt, den Mut zu haben, Erste Hilfe zu leisten. Das ist gut, denn man kann nichts falsch machen, außer man tut nichts", betonte Schreiber. (APA, 7.9.2017)