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Christoph Daum: "Ich hatte das Gefühl, dass das gut ankam"

Foto: REUTERS/Stevo Vasiljevic

Bukarest – Der rumänische Nationaltrainer Christoph Daum hat die von vielen Seiten kritisierte Bus-zieh-Aktion als "Motivationsmaßnahme" deklariert. Wie der 63-Jährige im Interview mit der Tageszeitung "Die Welt" erklärte, wollte er bei seinen Spielern ein "Aha-Erlebnis" hervorrufen.

Demnach saß die Mannschaft vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Dänemark (0:0) am 26. März im Teambus, als der ehemalige Bundesliga-Trainer fragte, ob die Spieler sich vorstellen können, einen 35-Tonnen-Bus zu ziehen. Als daraufhin die ganze Mannschaft mitangepackt hat, sei es den Spielern gelungen, den Bus ein Stück weit zu ziehen. "Ich hatte das Gefühl, dass das gut ankam und die Spieler gemerkt haben, dass sie etwas erreichen können, wenn wir an einem Strang ziehen", sagte Daum.

"Sind wir im Kindergarten?"

Mittelfeldspieler Gabriel Torje hatte zuvor in der rumänischen Zeitung "Gazeta Sporturilor" seinen Unmut über die zweifelhafte Aktion geäußert. "Sind wir im Kindergarten?", hatte Torje den Trainer laut eigener Aussage gefragt und polterte weiter gegen den in der Kritik stehenden Nationaltrainer: "Daum wollte Spieler, die nichts sagen, die den Kopf gesenkt halten."

Daum, der mit den Istanbuler Klubs Besiktas und Fenerbahçe die türkische Meisterschaft gewann, steht nach der verpassten Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland vor dem Aus, eine Entscheidung über seine Zukunft soll bald erfolgen. Auch die rumänischen Fans waren zuletzt von ihm abgerückt. Beim 1:0-Erfolg am vergangenen Freitag in Bukarest gegen Armenien gab es deutliche Unmutsbekundungen der Zuschauer in Richtung des Trainers. (APA, 7.9.2017)