Wien – Die Initiatorin der "Oma-Revolte", Gertraud Burtscher, ist bereit, sich zurückzuziehen – wenn ihr Lösungsvorschlag für gerechte Frauenpensionen von einer Partei ins Wahlprogramm aufgenommen und beworben wird. Grüne, FPÖ, ÖVP-Seniorenbund, KPÖ und die SPÖ hatten die Initiative zunächst unterstützt, sich aber von ihr distanziert, nachdem bekannt wurde, dass Burtscher früher einmal in der NDP war.

Das bestreitet Burtscher in einem (auch den Parteien übermittelten) Mail auch nicht – aber sie verweist darauf, dass sie "nach kurzer Zeit (und etliche Jahre vor deren Verbot)" wieder ausgetreten sei aus der 1988 wegen Verstoßes gegen das Verbotsgesetz aufgelösten Nationaldemokratischen Partei (NDP) des Neonazis Norbert Burger. Sie will sich nicht gefallen lassen, dass man sie nun nicht nur ins "rechte", sondern sogar ins "kriminelle" Eck rücke, sei sie doch seit etwa 35 Jahren überhaupt nicht mehr parteipolitisch aktiv gewesen und habe "eher zufällig sogar im 'roten' Umfeld (PVÖ, ÖGB) verkehrt".

Die 74-jährige siebenfache Mutter kämpft für gerechte Pensionen, speziell auch für vor 1955 geborene Frauen. Ausgehend von Vorarlberg hat sie binnen kurzer Zeit eine erfolgreiche Kampagne aufgebaut. Vier Parteien, der ÖVP-Seniorenbund und der Katholische Familienverband sagten ihre Teilnahme an einer Demonstration am Wiener Heldenplatz zu – und umgehend wieder ab, als die "Wiener Zeitung" von der NDP-Mitgliedschaft berichtete.

Nach "kurzer Schockstarre" will Burtscher nun die "Oma-Revolte" fortführen. "Damit keine Partei die Ausrede hat, mit mir wolle man nicht zusammenarbeiten, bin ich gerne bereit, mich sofort zurückzuziehen", wenn ihr Lösungsvorschlag übernommen wird. Sie fordert 50 Euro "Erziehungsbeitrag" pro Kind und Monat (14 mal), unversteuert und ohne Sozialleistungen – oder 100 Euro, versteuert und mit Kürzung von Ausgleichszulage etc. (APA, 10.9.2017)