Den Spaniern (und nicht nur ihnen) gehen die konstant wachsenden Horden von schmierigen Sommerfrischlern, die wochenlang nicht aus ihren Sangriaräuschen herauskommen, inzwischen so auf die Nerven, dass Palma de Mallorca und Barcelona Intensivmaßnahmen zur Touristenvergraulung eingeleitet haben: teure Busparkplätze, horrende Abgaben usf.

Gut so! Und nachahmenswert! Denn auch wir in Österreich haben ein seriöses Problem mit Touristengelichter aller Art: anlassige Andalusier, brünstige Briten, chaotische Chinesen, dröge Dänen, enigmatische Esten, feixende Finnen, grindige Griechen und sonstige dubiose Figuren, die uns den Sommer hindurch die Getreidegasse und den Stephansplatz verstopfen. Und von den 22 wechselnden ausländischen Großfamilien auf Airbnb-Urlaub, die sich in der Nachbarwohnung die Klinke in die Hand geben, haben wir da noch gar nicht geredet.

Was also tun? Dass wir zu den unfreundlichsten Ländern der Welt gehören, wurde uns soeben in einer Studie bescheinigt. Aber da ist noch Luft nach oben. Ein Anfang wäre eine FH für professionelles Vergraulen, bei der ein Bachelor der Unleidlichkeit, ein Master des Grants und ein PhD des unverschämten Auswurzens als Titel winken. Mit unserem Talent zur xunden Xenophobie wär's doch gelacht, wenn wir der Plage nicht Herr würden. (Christoph Winder, 10.9.2017)