Schaut recht unscheinbar aus, das Cockpit den Toyota Yaris, aber es hat es in sich, wenn es darum geht, Fahrfehler zu bekriteln.

Foto: Guido Gluschitsch

Die Auto gewordene Tante Gitti schaut doch recht fesch aus...

Foto: Guido Gluschitsch

Das war der Horror, seinerzeit für die Führerscheinneulinge in unserer Familie, wenn du ausgefasst hast, die Tante Gitti (Name von der Redaktion aus Selbsterhaltungstrieb verändert) zu ihrer Schwester führen zu müssen. Bis zur ersten Kreuzung hat sie mindestens einmal gesagt: "Da ist ein Fuffzga, Rotzbua!", und wenn man Glück hatte, hat sie einem erst beim zweiten Kreisverkehr das Frühstück aufs Armaturenbrett gespieben. Vollkorn, Käse, Knofl.

Heinz Conrads

Die Reise zu ihrer Schwester dauerte, je nachdem ob man sich lieber von den anderen anhupen oder von der Tante Gitti wegen Raserei ausschimpfen lassen ließ, zwischen zwei und vier Stunden. Radio? Verboten, solange dort keine Operetten oder was Schönes von Heinz Conrads rauskam.

Warum ich das erzähle? An die Tante Gitti musste ich dieser Tage denken. Im neuen Toyota Yaris. Der hätte ihr gefallen. Nicht so groß, innen aber geräumig und das Armaturenbrett leicht abwischbar ... Aber schön der Reihe nach.

Tante Gitti

Ich war gerade auf dem Weg nach Hause. Auf Ö1 spielten sie gerade irgendwelche Operetten, als mich kurz nach der 80er-Tafel die Tante Gitti in voller Lautstärke anblafft: "Bitte beachten Sie die Geschwindigkeitsbegrenzung!"

Diese intelligenten Autos mögen ja eine Reihe von Vorteilen in sich vereinen, etwa wenn sie vor einem Hindernis selbstständig bremsen oder den Abstand zum Vordermann einhalten.

Aber wenn Toyota einen akustischen Geschwindigkeitsaufpasser einbaut, der wie die Tante Gitte klingt, dann ist das unendlich gefährlich. Wenn ich da reflexartig bremse und die Beifahrertür aufreiße, ist Massenkarambolage. (Guido Gluschitsch, 11.9,2017)