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Der Uno-Hochkommissar Zeid Ra'ad al-Hussein sprach am Montag vor dem Uno-Menschenrechtsrat in Genf.

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Genf – Die Sicherheitskräfte in Venezuela haben nach Darstellung des UN-Hochkommissars für Menschenrechte möglicherweise Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen. Zeid Ra'ad al-Hussein forderte am Montag vor dem Uno-Menschenrechtsrat in Genf eine internationale Untersuchung.

Er warf der Regierung in Caracas unter anderem grundlose Festnahmen, übermäßige Gewaltanwendung und die Misshandlung von Häftlingen bis zur faktischen Anwendung der Folter vor. Zeid warnte vor einer weiteren Eskalation der Spannungen. Venezuelas Außenminister Jorge Arreaza wies die Vorwürfe zurück. "Venezuela ist zu dem Pfad der Rechtsstaatlichkeit und der Demokratie zurückkehrt", sagt er.

Zeid: Gezielte Verletzungen der Menschenrechte

Zeid hatte den venezolanischen Sicherheitskräften Ende August umfangreiche und offenbar gezielte Verletzungen der Menschenrechte von regierungskritischen Demonstranten vorgeworfen. Die Demokratie in dem lateinamerikanischen Land sei "gerade noch am Leben, wenn sie überhaupt noch lebt".

Venezuela gehört zu den 47 Mitgliedern des Uno-Menschenrechtsrates und wird dort unter anderem vom Iran und Kuba unterstützt. Das Opec-Mitglied steckt seit der Wahl 2015 in einer politischen Krise. Zuletzt hatte sich der Konflikt zwischen dem von der Opposition beherrschten Parlament und der neuen Verfassungsversammlung verschärft. (APA, 11.9.2017)