Staatssekretärin für Geschlechtergleichheit, Marlène Schiappa, Mitte Juli vor dem Élysée-Palast in Paris.

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Paris – Die französische Regierung will homosexuellen und alleinstehenden Frauen ab dem kommenden Jahr künstliche Befruchtungen erlauben. Das Wahlkampfversprechen von Präsident Emmanuel Macron werde "eingehalten", sagte die Staatssekretärin für Geschlechtergleichheit, Marlene Schiappa, am Dienstag dem Sender RMC. Angepeilt werde das Jahr 2018, wenn ein Gesetz zur Bioethik reformiert werde.

Derzeit ist eine künstliche Befruchtung in Frankreich nur für heterosexuelle Paare erlaubt, die aus medizinischen Gründen keine Kinder bekommen können. Lesbische oder alleinstehende Frauen reisen deswegen häufig ins Ausland, um eine In-vitro-Fertilisation vorzunehmen.

Mehrheit dafür

Im Wahlkampf stellte Macron eine Reform in Aussicht. Der französische Ethikrat sprach sich dann Ende Juni dafür aus, auch homosexuellen und alleinstehenden Frauen eine künstliche Befruchtung zu erlauben. Zwar ist Umfragen zufolge auch eine Mehrheit der Franzosen und Französinnen dafür. Widerstand dürfte aber von konservativen Gruppen und der katholischen Kirche kommen.

Schon Macrons sozialistischer Vorgänger François Hollande hatte ursprünglich versprochen, im Zuge der Einführung der Ehe für alle auch lesbischen Frauen das Recht auf eine künstliche Befruchtung zu geben. Er machte dann aber einen Rückzieher. (APA, 12.9.2017)