Der Weiße Zwerg (rechts) verursacht Strahlungspulse, die das System rund alle zwei Minuten hell aufflackern lassen.

Foto: M. Garlick/University of Warwick

Notre Dame / Wien – Astronomen hatten das pulsierende Doppelsternsystem AR Scorpii in etwa 380 Lichtjahren Entfernung zwar schon vor Jahrzehnten entdeckt, aber nicht als solches erkannt. Erst im Vorjahr stellte sich heraus, dass es sich dabei nicht um einen Einzelstern handelt, sondern um ein Duo aus einem Roten und einem Weißen Zwerg, die einander alle 3,6 Stunden umkreisen.

Ungewöhnlich daran ist, dass der Weiße Zwerg knapp alle zwei Minuten einen massiven Strahlungsausbruch verursacht, der das ganze System kurz hell aufleuchten lässt. Demnach hat der schnell rotierende Weiße Zwerg, der nur etwa so groß ist wie die Erde, ein starkes Magnetfeld und beschleunigt damit Elektronen nahezu auf Lichtgeschwindigkeit. Diese schnellen Elementarteilchen erzeugen einen gebündelten Strahl, der auf den Roten Zwerg trifft.

Nun fiel US-Forschern beim Vergleich von Daten des Kepler-Weltraumteleskops von 2014 mit Daten aus dem Jahr 2005 auf, dass sich die Helligkeit von AR Scorpii auch innerhalb dieses Zeitraums verändert hat. Wie die Wissenschafter in den "Astrophysical Journal Letters" berichten, zeigte sich, dass das Helligkeitsmaximum im Zuge des Orbits der Sterne 2005 etwas später erreicht wurde als knapp zehn Jahre danach. "Das löst das Rätsel um AR Scorpii nicht, aber es ist ein weiteres Puzzlestück", sagte Koautor Peter Garnavich von der University of Notre Dame. (red, 16.9.2017)