Schauspieler Markus Hering trägt den Text von David Schalko zur Komposition von Franz Koglmann vor. Die Bühne kommt vom Künstler Jakob Kirchmayr.

Foto: Gretchen Hering

Wien – Seit bald zwei Jahrzehnten ist das ORF-Radiokulturhaus Ort vielfältiger Kulturveranstaltungen: Klassikkonzerte, Lesungen und Diskussionen, aber auch Jazz und Weltmusik sowie Rock, Pop und Elektronik waren hier schon zu erleben. Der 22. Oktober 1997 gab den Startschuss für das Areal, das im Funkhaus in der Argentinierstraße beheimatet ist und mehrere einzelne denkmalgeschützte Räume zusammenführt.

Neben zwei Studios, dem Klangtheater und dem Radiocafé ist der Große Sendesaal mit seiner Konzertorgel das Herzstück, das genügend Platz für das Radio-Symphonieorchester Wien (RSO) bietet und aus dem auch Live-Übertragungen geschaltet werden.

Starre und Stille

Wenn auch heute nur noch vereinzelt, so wurden von hier früher Sendungen wie Autofahrer unterwegs oder Was gibt es Neues? mit Heinz Conrads übertragen. Eine Besonderheit sind bis heute die Ledersessel des Saals, die nicht – wie in so vielen anderen Häusern – klappbar sind, um zusätzliche Störgeräusche zu vermeiden.

Den 20. Geburtstag feiert das ORF-Radiokulturhaus diesen Samstag mit einem Jubiläumskonzert des RSO, das die Geistergeschichte Liebe Sophie von David Schalko zur Uraufführung bringt. Der Korrespondenzthriller wird gelesen von dem Schauspieler Markus Hering, vertont von der Wiener Cooljazz-Legende Franz Koglmann und visualisiert von Jakob Kirchmayr und verspricht eine Melange aus Agenten, Geistern und Phantomen.

Ein Geschenk hat sich das Haus bereits selbst gemacht: die Ausstattung des Sendesaals mit Kameras. So kann etwa Liebe Sophie über die Website des Radiokulturhauses auch von zu Hause aus live gesehen werden. (Kathrin Heinrich, 14.9.2017)