Kecskemet – Der Prozess gegen eine Schlepperbande, die für den Erstickungstod von 71 Flüchtlingen auf der Ostautobahn (A4) verantwortlich sein soll, ist am Donnerstag am Gericht Kecskemet in Ungarn mit dem Verlesen der Akten fortgesetzt worden. Dabei kamen auch die Verurteilungen von mutmaßlichen Komplizen zur Sprache, die bereits in Deutschland in Haft sitzen, berichtete Gerichtssprecher Szabolcs Sarközy.

Die Verhandlung wird am 18. September mit der Anhörung von Experten fortgesetzt. Den elf Angeklagten – einer davon ist noch flüchtig – wird u. a. qualifizierter Mord und Schlepperei im Rahmen einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen, es drohen hohe Haftstrafen.

Der Kühl-Lkw mit den Leichen wurde im August 2015 an der Autobahn bei Parndorf im Burgenland entdeckt. Die 71 Flüchtlinge, darunter auch vier Kinder, sind darin nach Angaben der Staatsanwaltschaft innerhalb von eineinhalb bis zwei Stunden noch auf ungarischem Staatsgebiet erstickt. (APA, 14.9.2017)