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Ex-Legaboss Bossi ist böse auf die Justiz.

Foto: AP Photo/Alessandra Tarantino

Rom – Mehrere Bankkonten der italienischen Oppositionspartei Lega Nord sind von der italienischen Justiz gesperrt worden. Der Beschluss kam, nachdem ein Gericht in Genua im Juli den Ex-Parteichef der Lega Nord, Umberto Bossi, zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt hatte.

Der Ex-Schatzmeister der Lega Nord, Francesco Belsito, wurde zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Bossi und Belsito sollen 400.000 Euro, die für die öffentliche Parteienfinanzierung bestimmt waren, veruntreut haben, lautete der Vorwurf. Daraufhin ließ die Staatsanwaltschaft von Genua mehrere Bankkonten der Lega sperren.

Der Chef der Lega Nord, Matteo Salvini, sprach von einer "Attacke gegen die Demokratie". "Man will die Lega Nord, Italiens drittstärkste Partei, ausschalten und dies in einer Phase, in der wir laut Umfragen stark wachsen. Millionen von Italienern vertrauen der Lega Nord. Doch wir machen weiter", betonte Salvini. Ohne Geld sei es schwierig, die Wahlkampagne für die Parlamentswahlen im kommenden Frühjahr zu finanzieren.

Renzi legt nach

Der Chef der Demokratischen Partei (PD), Matteo Renzi, attackierte die Lega, die sich den Kampf gegen Verschwendung und Korruption in Rom auf die Fahne geschrieben hatte. "Die Lega hat öffentliche Gelder veruntreut", betonte Renzi und zeigte Verständnis für die Staatsanwälte, die die Bankkonten der Lega gesperrt haben.

Bossi hatte die Lega Nord in den 1980er-Jahren gegründet. Er hatte das Ruder seiner Partei im April 2012 infolge des Skandals um die veruntreuten Parteigelder verloren. Die Lega Nord wird seit 2013 vom 44-jährigen Salvini geführt. (APA, 15.9.2017)