"Verhandlungsführung", "Mitarbeiterführung", "Kritik- und Entscheidungsfähigkeit" – laut Linkedin mit die wichtigsten Skills für die Arbeitswelt von Morgen.

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Was soll ich können, damit ich morgen in der Arbeitswelt dabei sein darf? Eine eigentlich extrem quälende Frage. Vollgepackt mit Abstiegsangst, belastet mit drohender Unbrauchbarkeit im künftigen Elitenspiel.

Interessant, was die deutsche Führungskaste in einer Linkedin-Umfrage dazu sagt. Demnach geht es bei den erfolgreichen Soft Skills in zehn Jahren um generalistische Fähigkeiten, um funktionsübergreifende Kompetenzen. Da freuen sich alle, die unter Bildung mehr verstehen als bloße Ausbildung. Allerdings: Wo bekommt man die Chance, "funktionsübergreifend" Erfahrung zu sammeln?

Insgesamt wird demnach die reife, reflektierte Persönlichkeit punkten: "Verhandlungsführung", "Mitarbeiterführung", "Kritik- und Entscheidungsfähigkeit" werden als Top-Ranks genannt. Super für alle, die gern in einem fortlaufenden Prozess an sich arbeiten, sich gern ehrlich im Spiegel hinterfragen. Aber: Wie kann das – den Anforderungen entsprechend – blitzschnell, hop-drop und in ganz jungen Jahren geschehen?

Wer sich freut, kreativ und voller Ideen zu sein: nett, aber demnach nicht so wichtig künftig (letzter Listenplatz). Kreativ hat offenbar in der Wirtschaft heute noch immer ein Artsy-fartsy-Image.

Es hilft nicht: Die eigenen, individuellen Talente und Wünsche zu entwickeln bleibt ein sicheres Pferd in die Zukunft. (kbau, 15.9.2017)