Frankfurt am Main – Nach dem jüngsten rasanten Kurssturz hat sich der Bitcoin noch rasanter wieder erholt. Im Laufe des Freitagnachmittags fiel die Kryptowährung zuerst unter 3.000 Dollar, um dann bis zum Abend wieder auf rund 3.800 Dollar (3.195 Euro) hochzuschießen. Selbst für den Bitcoin, bei dem starke Schwankungen üblich sind, war dies eine außergewöhnliche Bewegung.

Anfang September hatte der Bitcoin ein Rekordhoch von annähernd 5.000 Dollar erreicht. Seitdem war es fast kontinuierlich bergab gegangen. Belastet wurde der Kurs zuletzt durch die angekündigte Schließung einer großen Handelsbörse in China und Spekulationen, wonach China den Betrieb von Handelsbörsen für Digitalwährungen komplett verbieten könnte. Vor wenigen Tagen hatte die chinesische Regierung digitale Börsengänge, bei denen Kryptowährungen verwendet werden (ICOs), verboten.

Unabhängigkeit staatlicher Kontrolle

Chinesen gehören zu den Hauptnutzern des Bitcoin, der bekanntesten unter den zahlreichen Digitalwährungen, die in den vergangenen Jahren entstanden sind. Sie werden im Gegensatz zu herkömmlichen Währungen nicht von einer staatlichen Zentralbank ausgegeben, sondern von Nutzern aufwendig errechnet – das sogenannte Mining. Befürworter schätzen die Unabhängigkeit von staatlicher Kontrolle, Kritiker monieren die Nutzung durch Kriminelle.

Verglichen mit herkömmlichen Währungen sind die Kursschwankungen von Digitalwährungen wesentlich größer. Der Bitcoin stand zu Jahresbeginn bei 1.000 Dollar bevor er sich verfünffachte und dann wieder abstürzte. Kryptowährungen werden an spezialisierten Internetbörsen wie Bitstamp oder Kraken gegen reale Währungen gehandelt. Neben Bitcoin gibt es zum Beispiel Etherium, Monero und Ripple. (APA, 16.9.2017)