Berlin/Frankfurt/London – Die Konzernmutter von British Airways ist Insidern zufolge an der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin interessiert. IAG habe ein Angebot für die zweitgrößte deutsche Airline abgegeben, sagten zwei mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Montag. Unklar blieb, für welche Teile sich IAG interessiert. Das Unternehmen selbst lehnte einen Kommentar ab, von Air Berlin war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Damit sind vier Airlines im Rennen um Air Berlin: IAG, der deutsche Branchenprimus Lufthansa, der britische Billigflieger Easyjet und der Reisekonzern Thomas Cook mit seiner Tochter Condor im Verbund mit dem Ex-Rennfahrer Niki Lauda. Ferner bietet die Berliner Logistikfirma Zeitfracht für die Frachttochter Leisure Cargo, die Regionalflugtochter Walter (LGW) und die Air Berlin Technik. Auch der Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl hat eine Offerte eingereicht. Einem Medienbericht zufolge legte auch der frühere Energiemanager Utz Claassen ein "Angebot zur Komplettübernahme" vor.

Endgültige Entscheidung am 25. September

Der Sachwalter für Air Berlin, Lucas Flöther, nimmt derzeit die Angebote unter die Lupe und soll dem zuständigen Gläubigerausschuss am 21. September eine Auswertung vorlegen. Endgültige Entscheidungen dürften nach der Aufsichtsratssitzung von Air Berlin am 25. September fallen – und damit einen Tag nach der deutschen Bundestagswahl. (Reuters, 18.9.2017)