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Her mit der Kohle – aber wie? Sechs kurze Tipps für die Gehaltsverhandlung gibt es hier.

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Rund 2.500 Euro brutto monatlich bringt der erste Job nach der Uni. Wobei, wenn die einen mit Studium beginnen, verdienen Gesellen nach der Lehre schon an die 2.000 Euro. Junge Frauen erwarten weniger Gehalt – und kriegen tatsächlich auch weniger, sagen alle Studien dazu. Verhandeln ist also eine Kunst, die im Jobleben punktet.

Topverdiener vs. Einsteiger

Aufsteigen? Für knapp ein Drittel der Führungskräfte in Österreich ist das Gehalt "Schmerzensgeld" für die Belastungen, die ihr Job als Führungskraft mit sich bringt, sagt das Managementinstitut Hernstein. Rund 180.000 Euro brutto im Jahr verdienen Bereichsleiter und Geschäftsführer durchschnittlich in Österreich, Teamleiter rund 92.000. Unter den Berufseinsteigern erhalten jene mit Doktortitel die besten Gehälter – im Schnitt verdienen sie 46.200 Euro brutto pro Jahr.

Topverdiener fahren oft einen Firmenwagen, dessen Wert mit der Hierarchiestufe steigt: Für Geschäftsführer sind hier für die Anschaffung des Autos im Schnitt 60.000 Euro budgetiert, sagen die Managementberater der Firma Kienbaum.

Vorsicht: Falle

"Darling-Falle" heißt es, wenn man gescheiterte Gespräche über mehr Kohle mit Beziehungskrisen à la "Ich werde nicht gemocht" und "Hier liebt mich keiner" verwechselt. Daher der gute Rat dafür: keine Tränendrüse, keine Urlaubswünsche oder geplante Wohnprojekte, sondern knallharte Arbeitsargumente. Zum Beispiel: gelungene Projekte, tadellose Leistung, Fairness im Branchenvergleich.

Laut einer Umfrage des Jobportals Stepstone.at fragen Österreichs Angestellte (mehr als 1.000 Befragte) dann nach mehr Geld, wenn sie mehr Verantwortung übernommen haben, es sich im Rahmen eines Mitarbeitergesprächs mit den Vorgesetzten gut ergibt oder nach einigen Jahren Firmenzugehörigkeit. Dann sind sie auch meistens erfolgreich. Zwischen fünf und zehn Prozent brutto mehr ist überwiegend das Ergebnis.

Schlechte Argumente für mehr Geld

"Mehr Stress" oder "Ich brauche privat mehr Geld" zählen zu den erfolglosesten Argumenten. Jeder vierten Frau sind solche Gespräche unangenehm, und sie zögert. Zwei Drittel finden das generell "schwierig". Auch deswegen, weil sie schon erwarten, dass es nichts bringt. Bei Männern ist es so, dass sie nicht fragen, wenn sie wissen, dass es dem Unternehmen nicht gutgeht.

Alternativen verhandeln (Zusatzleistungen, Prämien) ist ebenso eine gute Idee wie Ziele vereinbaren, die dann an Gehaltserhöhung geknüpft sind. Rund jeder fünfte Mann sucht sich, wenn enttäuscht von der Entlohnung, einen neuen Job. Frauen gehen meist in die sogenannte "innere Kündigung" und arbeiten halt weiter – aber frustrierter und motivationsloser.

Bessere Bezahlung in Aussicht

Zurück zum Jobeinstieg: Derzeit stehen die Chancen, dass die Lehrlingsentschädigung (pendelt zwischen 300 und rund 700 Euro monatlich) auf 700 erhöht wird, gar nicht so schlecht. Weil es weniger topausgebildete Junge gibt, nehmen auch die sehr gut bezahlten Traineeprogramme (rund 45.000 Euro Jahresbruttogehalt) zu. Ingenieurs- und Informatikabsolventen können derzeit mit fast 40.000 Euro Jahresbrutto zum Einstieg rechnen.

Achtung! Dass Frauen schon während des Studiums weniger Geld im künftigen Job erwarten, schlägt sich sofort nieder: mit fast 5.000 Euro pro Jahr etwa im Bereich Ingenieurswesen und in der Betriebswirtschaft. Verhandeln lohnt sich. (red, 27.9.2017)