Der Bezirk bedauert den Abriss. Es habe dort immer "reges Leben" geherrscht.

Foto: Jakob Dellacher

Wien – Inmitten eines des größten Stadtentwicklungsareale Wiens, des ehemaligen Nordbahnhofs in der Leopoldstadt, konnten Skater bis vor kurzem auf betonierten Rampen ihre Fertigkeiten erproben. Das ist nun vorbei. Denn der vom Verein ALM DIY errichtete, privat und spendenfinanzierte sowie zunächst auch betriebene Skatepark mit angeschlossenem Gemeinschaftsgarten und Grillplatz wurde – wie der STANDARD am Mittwoch erfuhr – kürzlich abgerissen. Übrig sind Haufen von Trümmern.

Die ÖBB, Eigentümerin des Grundes, habe den Bezirk vorab nicht informiert, sagt Bezirkschefin Ursula Lichtenegger (Grüne) mit Bedauern. Denn sie sei damit "nicht einverstanden". Der Aufbau eines solchen Parks koste "viel Geld", das im Bezirksbudget nicht vorgesehen ist. Der Platz sei zudem "von den Menschen" – also ohne Zutun der Politik – "geplant, gebaut und genutzt" worden. Sie hätte sich gewünscht, dass er in die "freie Mitte" integriert wird – so wird die Frei- und Grünfläche genannt, die im Nordbahnhofviertel auch nach abgeschlossener Stadtentwicklung erhalten bleiben soll. Diese Möglichkeit sei mit dem Abriss genommen worden.

Hintergrund ist, dass der Verein einen Vertrag mit der ÖBB hatte, der im Frühjahr 2016 auslief – und auf den die ÖBB nun verweist. Der Verein verließ das Gelände damals – unter Protest der Bezirksgrünen. Der Skatepark blieb aber großteils erhalten und wurde von der Bevölkerung weiterhin genutzt. Lichtenegger erreichte später, dass die Baustraße nicht dort verläuft. Zu einer Verlängerung des Vertrags habe sich die ÖBB aber "nicht umstimmen lassen". Nun weicht der Park einem Lagerplatz für die weiteren Bauarbeiten. (Christa Minkin, 21.9.2017)