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Ausnahmsweise am Boden: Ronaldo.

Foto: Reuters/Perez

Madrid – Der Start in die Primera Division ist für Real Madrid seit Mittwoch quasi amtlich verpatzt. Gegen Betis Sevilla ging der Titelverteidiger in der Nachspielzeit mit 0:1 k. o. und liegt nach fünf Runden schon sieben Punkte hinter dem makellosen Tabellenführer FC Barcelona. Besonders schmerzt die Heimbilanz: zwei Punkte aus drei Partien. Trainer Zinedine Zidane forderte dennoch: "Wir müssen Ruhe bewahren."

Barcelona führt die Tabelle nach fünf Runden mit 15 Zählern souverän an. Barca hatte tags zuvor auch dank vier Toren von Lionel Messi 6:1 gegen SC Eibar gewonnen.

Real blieb am Mittwoch zum ersten Mal seit dem 26. April 2016 oder 73 Pflichtspielen ohne Torerfolg. Ein Treffer hatte den Königlichen gefehlt, um die Bestmarke, die der FC Santos um den großen Pele zwischen 1961 und 1963 aufgestellt hatte, zu übertreffen.

Betis-Goalie Adan in Topform

Ausgerechnet Betis-Goalie Adan, einst Ersatzmann von Iker Casillas bei Real, wurde zum Sargnagel der Hausherren, ließ sie mit mehreren Glanzparaden verzweifeln. 60 Prozent Ballbesitz und 27 Schussversuche standen zu Buche aber kein Tor.

Auch Cristiano Ronaldo konnte bei seinem Ligacomeback nach fünf Spielen Sperre daran nichts ändern. Dafür traf aufseiten Betis' Antonio Sanabria in der 95. Minute nach einem Konter per Kopf. Die Gäste verdrängten mit neun Punkten Real (8) in der Tabelle auf Platz sieben. "Der Ball wollte einfach nicht hinein", resümierte Zidane. "Wenn du eine Chance verwertest, ist es ein komplett anderes Spiel. In der vergangenen Saison haben wir einige Spiele gewonnen, in denen wir es eigentlich nicht verdient hatten. Heuer schaut es so aus, als wäre es das Gegenteil."

Sergio Ramos wollte sich selbst an der Nase nehmen. "Wir müssen selbstkritisch sein und die Wende herbeiführen. Das ist nicht normal in solchen Heimspielen gegen Teams, die das Bernabeu eigentlich mit einem anderen Resultat verlassen müssen", kritisierte der Kapitän und forderte mehr Killerinstinkt. "Wir haben alles getan, was wir konnten, aber wir waren im Abschluss nicht gnadenlos genug." (APA, 21.9.2017)