Anabolika haben eine Vielzahl an Nebenwirkungen: Dazu zählen etwa Störungen des Hormonhaushalts und Herz-Kreislauferkrankungen.

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Wien – Im vergangenen Jahr ist in Österreich mehr als eine Tonne verbotener Substanzen sichergestellt worden – der Großteil davon war für den Fitnesssport vorgesehen. Das berichtete Michael Cepic, Geschäftsführer der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA), am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien.

Das größte Problem seien Anabolika und Wachstumshormone, sagte Cepic. Das zeigten auch die Beschlagnahmungszahlen der staatlichen Behörden. Im Rahmen eines Informations- und Schulungsprogrammes sollen sich Fitnesscenter daher zu sauberem Sport bekennen. Kernpunkte sind verpflichtende Anti-Doping-Schulungen, ein Anti-Adoping-eLearning-Kurs für Mitarbeiter und Trainer sowie Informationen für Mitglieder. Teilnehmende Standorte erhalten das Anti-Doping-Gütesiegel.

"Viele wissen gar nicht, was sie ihrem Körper mit Doping antun", sagte Sportminister Hans Peter Doskozil (SPÖ). Vermeintliche Wundermittel könnten aufgrund der körperlichen Belastung, überhöhter Dosierungen, der Kombination mit anderen Mitteln oder unhygienischer Produktionsbedingungen schwere gesundheitliche Schäden verursachen, heißt es in einem Info-Folder der NADA.

Zahlreiche Nebenwirkungen

Nebenwirkungen von Anabolika reichen demzufolge von Störungen des Hormonhaushalts, Herz-Kreislauferkrankungen, gesteigerter Aggressivität, verkleinerten Hoden, Stimmveränderungen, Akne, Verknöcherung der Wachstumsfugen bei Jugendlichen bis hin zu erhöhtem Tumor-Risiko. Wachstumshormone beeinflussen den Stoffwechsel. Risiken und Nebenwirkungen sind eine Vergrößerung der Kiefer- und Kinnpartie, verstärktes Wachstum von Fingern, Händen, Zehen, Füßen, Nase und Jochbein. Auch innere Organe nehmen an Größe zu, deshalb gibt es erhöhtes Diabetes-Risiko, Bluthochdruck und Herz-Kreislauferkrankungen.

Stimulanzen steigern die Körpertemperatur, den Herzschlag und den Blutdruck und führen zu Stresssymptomen, Unrast, Aggression, Depression und Suchtverhalten. Nahrungsergänzungsmittel werden oft als unbedenklich eingeschätzt, können aber mit verbotenen Substanzen verunreinigt sein. Sie sollten nur in Abstimmung mit einer Ernährungsberatung eingenommen werden.

In rund 1.000 Gesundheits- und Fitnessstudios in Österreich trainieren rund 750.000 eingeschriebene Mitglieder. Laut NADA steigt diese Zahl. Erste Partner der Kampagne sind die Ketten "Injoy" und "John Harris". (APA, 21.9.2017)