Im Juli hatten die Spritpreise noch ein Zehnmonatstief erreicht, jetzt ziehen sie wieder an.

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Wien – Die Preise für Haushaltsenergie sind im August – entgegen dem vorherigen Trend – im Monatsabstand und auch gegenüber dem Vorjahr wieder gestiegen. Sie lagen um 0,4 Prozent über dem Juli-Niveau und um 1,0 Prozent über dem Stand von August 2016. Das geht aus dem von der Österreichischen Energieagentur berechneten Energiepreisindex (EPI) hervor.

Im Juli und im Juni war der EPI noch um 0,6 bzw. 0,9 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert gelegen, und der Energiepreisindex hatte im Juli den tiefsten Stand seit elf Monaten erreicht. Doch nun wurden sowohl Heizöl als auch Super und Diesel im Monatsabstand (von Juli auf August) erstmals wieder teurer. Und auch gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum stiegen die Preise für Heizöl, Super und Diesel stärker als in den Vormonaten, erläuterte dazu Adrian Zelalic, Senior Expert für Preise & Marktanalyse bei der Energieagentur.

Energie aber nach wie vor preisdämpfend

Die allgemeine Teuerung in Österreich lag freilich im August noch immer über den Steigerungen der Energiepreise, so dass sich Energie nach wie vor preisdämpfend auf den Verbraucherpreisindex (VPI) ausgewirkt hat. Dieser lag im August laut Statistik Austria bei 2,1 Prozent, nach 2,0 Prozent im Juli. Ohne Energiepreise hätte die Teuerungsrate im August 2,2 Prozent betragen. "Der preisdämpfende Effekt der Energie am VPI ist damit im August auf 0,1 Prozentpunkte gesunken", so Energieagentur-Geschäftsführer Peter Traupmann.

Nur von Dezember 2016 bis April 2017 wirkte Energie als Inflationstreiber – sonst hat sie sich seit Ende 2012 immer preisdämpfend auf die allgemeine Inflation ausgewirkt, betonte Traupmann.

Heizöl verteuerte sich zuletzt von allen Energieträgern am stärksten – im Jahres- wie im Monatsvergleich. Gegenüber August 2016 gab es einen Preissprung von 7 Prozent, gegenüber dem Vormonat Juli ein Plus von 2,0 Prozent. Die sieben Prozent Plus sind der bisher stärkste Heizölpreis-Anstieg im heurigen Jahr – für einen Tank mit 3.000 Liter Größe musste ein Haushalt im August fast 120 Euro mehr ausgeben als ein Jahr davor.

Spritpreise sind gestiegen

Die Spritpreise stiegen – nach ihrem Zehnmonatstief im Juli – wieder an und lagen im August auf dem Niveau von Juni. Benzin und Diesel verteuerten sich stärker als in den Monaten davor. Superbenzin kostete um 4,6 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum, Diesel wurde 3,7 Prozent teurer.

Im Monatsabstand kletterten die Spritpreise um 0,6 Prozent – und stiegen damit erstmals seit Jänner 2017. Die Dieselpreise zogen mit +0,7 Prozent stärker an als Superbenzin (+0,4 Prozent). Doch trotz dieser Anstiege im Monats- und Jahresabstand "sind sie noch immer deutlich niedriger als im EU-Schnitt", so Traupmann.

Strom verbilligte sich gegenüber dem Vorjahr um 5,3 Prozent, und Gas wurde um 1,4 Prozent günstiger. Im Monatsabstand blieben Strom und Gas den sechsten Monat preislich unverändert.

Fernwärme wurde gegenüber Juli 2016 um 3,1 Prozent teurer, im Monatsvergleich um 0,2 Prozent billiger.

Feste Brennstoffe billiger

Feste Brennstoffe verbilligten sich den dritten Monat in Folge: Der Preis sank gegenüber dem Vormonat Juli um 0,1 Prozent. Dabei wurden Holzbriketts um 0,4 Prozent erschwinglicher, Holzpellets um 0,3 Prozent, der Brennholzpreis blieb im Schnitt gleich. Im Jahresabstand verteuerten sich feste Brennstoffe mit +1,7 Prozent etwas stärker als im Juli (+1,3 Prozent). Grund dafür war ein Plus von 2,1 Prozent bei Brennholz und von 1,6 Prozent bei Holzbriketts; Holzpellets wurden um 2,1 Prozent teurer. (APA, 22.9.2017)