Heinz-Christian Strache hat den längsten und schönsten Tourbus im Wahlkampf.

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An sich wäre es ja sehr geschmeidig, wenn die Spitzenkandidaten im Wahlkampf ihr Umweltbewusstsein demonstrieren und bei den diversen Stationen ihrer Tour durch die Länder mit einem umweltfreundlichen Fahrzeug vorfahren würden. Elektrisch böte sich an, die Elektromobilität ist ja eines der großen Zukunftsthemen. Auch Hybrid wäre überlegenswert. Oder Brennstoffzelle mit Wasserstoff.

Die Grünen und der Diesel

Besonders bei den Grünen schiene das angebracht, allerdings scheiterten auch diese an der Realität. Ein Elektrobus hätte 200 bis 300 Kilometer Reichweite, maximal. Und ist daher für die Wahlkampftour ungeeignet. Und so ist Ulrike Lunacek mit einem Bus unterwegs, der von einem Dieselmotor, ausgerechnet, angetrieben wird. Das schlechte Gewissen kompensieren die Grünen mit dem Erwerb von CO2-Zertifikaten und einer freiwillig entrichteten Strafsteuer.

Kurz und der Diesel

ÖVP-Spitzenkandidat Sebastian Kurz setzt ebenfalls auf einen Dieselbus, groß und schick mit türkisen Logos beklebt: "Es ist Zeit", steht auf dem Bus, allerdings noch nicht für neue Technologien. Als Unterstützung ist ein alter VW-Bus im Einsatz, auch nicht gerade umweltfreundlich.

Auch SPÖ-Chef Christian Kern entsteigt bei Wahlkampfveranstaltungen einem äußerst plakativen Reisebus: "Hier kommt der Aufschwung", ist darauf zu lesen.

Der Schönste

Den längsten und schönsten hat allerdings Heinz-Christian Strache: Sein schwarzer Tourbus hat weiße Loungesitze, eine Küchenzeile und sogar eine Nasszelle. Mit 14,30 Metern übertrumpft die FPÖ ihre Konkurrenten locker – zumindest auf der Straße. (Michael Völker, 22.9.2017)