Linz – Bei den Austrian Open in Linz ist am Donnerstag ein Match für die Geschichtsbücher gespielt worden. Beim 4:3 (-9, -5, 6, 6, -5, 14, 16)-Sieg der Luxemburgerin Ni Xialian gegen die Japanerin Honoka Hashimoto betrug die Spieldauer 1:32 Stunden, eine längere Partie hat es in der modernen Tischtennis-Geschichte noch nicht gegeben. Heuer bei den Katar Open hatte ein Match 1:30 Stunden gedauert.

"Unvergessliches Match und wunderbar, es zu gewinnen", sagte Ni nach dem parallel zum Auftakt-Einzel des Niederösterreichers Stefan Fegerl ausgetragenen Spiels. Die im Penholder-Stil agierende, bereits 54-jährige Ni ist eine Angriffsspielerin, sie hatte bisher nicht annähernd so ein langes Match gespielt. Gegen Verteidigerin Hashimoto konnte sie ihre Angriffschläge aber nicht immer so wie gewünscht platzieren.

Im Tischtennis wurde zwar 1936 die Zeitregel eingeführt. Diese wird aber nur angewandt, wenn ein Satz nach zehn Minuten noch nicht beendet ist und beide Spieler nicht mindestens neun Punkte haben. Beim Zeitspiel wechselt das Aufschlagrecht nach jedem Punkt. Und es erhält der nicht servierende Spieler den Punkt, sollte er den Ball 13-mal erfolgreich zurückgespielt haben. Es werden pro Punkt also maximal 13 Ballwechsel gespielt.

Eingeführt wurde die Zeitregel nach der WM 1936, als der erste Ballwechsel zwischen dem Polen Alex Ehrlich und dem Rumänen Farkas Paneth mehr als zwei Stunden dauerte. Während dieses Ballwechsels musste der Schiedsrichter wegen Übermüdung mehrmals ausgetauscht werden und eine Jury-Sitzung wurde einberufen, um über die Lage zu beraten. Paneth verlor den Ballwechsel und gab nach sieben Minuten des zweiten auf. (APA, 22.9.2017)