Graham Gardner, "Im Schatten der Wächter". € 10,30 / 222 Seiten. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2017

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Siebzig Jahre Verlag Freies Geistesleben: schöner Anlass für eine Taschenbuch-Neuausgabe besonderer Titel, darunter zur Freude des Agenda-Lesen-Rezensenten herausragende Jugendliteratur, etwa R. Bennetts Adlerjunge (ab 12) und I. Lawrence' Die Tochter des Leuchtturmwärters (ab 14). Vordringlichste Erwähnung verdient aber Graham Gardners Im Schatten der Wächter, das Psychogramm von Elliots Versuch eines Neuanfangs an einer neuen Schule.

Elliot hatte brutalstes Mobbing erdulden müssen und weiß: Ein falsches Wort, einmal zu smart im Unterricht, und alles wird von vorn beginnen. Doch auch sich völlig unsichtbar zu machen ist keine Lösung – man muss "auf die richtige Weise auffallen". Elliot erfindet sich gleich mehrfach neu ... so gut, dass das Ergebnis seine kühnsten Träume übertrifft – bald aber auch seine schlimmsten Albträume.

George Orwells 1984 stand Pate: "Der Zweck der Macht ist die Macht." Doch auch das: "Er gehorcht seinem wahren Glauben und riskiert alles. Und damit befreit er sich selbst ..." Prädikat: Klassenlesetext. (Helmuth Santler, Album, 27.9.2017)