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Ignazio Cassis, Außenminister

Foto: AP/Klaunzer

Bern – Der Tessiner Arzt Ignazio Cassis (56) wird neuer Schweizer Außenminister. Das beschloss die Kollegialregierung am Freitag in Bern. Der langjährige Abgeordnete war erst am Mittwoch in die siebenköpfige schweizer Bundesregierung gewählt worden, um den scheidenden Außenminister Didier Burkhalter zu ersetzen.

Oft werden die Ressorts bei solchen Personalwechseln neu verteilt, aber darauf verzichtete die Regierung dieses Mal. "Ich habe großen Respekt vor dieser verantwortungsvollen Aufgabe", teilte Cassis mit. Seine Muttersprache ist Italienisch, wie die von acht Prozent der 8,3 Millionen Schweizer.

Amtsantritt am 1. November

Er tritt das Amt am 1. November an. Zu seinem wichtigsten Aufgaben dürften die Verhandlungen mit der EU gehören. Die Schweiz ist nicht Mitglied, schließt sich jedoch in vielen Fragen der EU an. Eine offene Frage ist, wie Änderungen von EU-Regeln in Schweizer Recht übernommen werden und inwieweit der Europäische Gerichtshof in Streitfragen zuständig ist. Die konservative SVP warnt vor einer schleichenden Vereinnahmung der Schweiz durch die EU.

Cassis ist Mitglied der wirtschaftsnahen Mitte-Rechts-Partei der Liberalen (FDP) und gehört dort zum konservativen Flügel. Die Schweizer Regierung setzt sich seit Jahrzehnten aus sieben Vertretern der vier größten Parteien zusammen, die sämtliche Ministerien unter sich aufteilen. Außer der FDP sind die SVP sowie die Mitte-Links Partei der Sozialdemokraten (SP) mit je zwei Bundesräten und die konservativ-katholische CVP mit einem Mitglied vertreten. (APA, 22.9.2017)