Dominieren den Wahlkampf: Flüchtlinge und Islam.

Foto: Matthias Cremer

Der Wahlkampf hat ziemlich Fahrt aufgenommen, vor allem das Thema Migration sorgt für hohe Geschwindigkeit. Kopftücher und Islam sind offenbar das Kernproblem des Landes. Ob davon der Erhalt unseres Lebensstandards abhängt?

Weit weniger hört man von den politischen Gruppen zu der Frage, wie eine kleine Volkswirtschaft auf zunehmende Digitalisierung und Globalisierung reagiert. Dabei hängt von der Antwort auf diese Fragen ab, ob das Land und klarerweise ganz Europa dank Vorwärtsstrategie von den Trends überrollt wird oder sogar profitieren kann. Etwas überspitzt formuliert geht es um die Wahl zwischen Wohlstand oder Massenarbeitslosigkeit.

Schlüsselfaktor dabei ist die Produktivität einer Volkswirtschaft. Die hängt wiederum stark von Bildung, Wissenschaft und Innovationskraft ab. Und da hakt es gewaltig. Ins Schulsystem wird zwar eine Stange Geld gepumpt, der Output ist aber nur durchschnittlich. Um die Wissenschaft ist es noch schlechter bestellt. Abgesehen von ein paar Inseln der Exzellenz geht der Trend nach unten, wie der Chef der Euroarbeitsgruppe, Thomas Wieser, im STANDARD sagte. Gute Forscher zieht es in die weite Welt, die Qualität der zuziehenden Wissenschafter kann da – in einer Durchschnittsbetrachtung – nicht mithalten.

Es ist schon erstaunlich, wie wenig Raum das zentrale Standortthema im Wahlkampf einnimmt. Die Minarette verstellen offenbar den Blick darauf. (Andreas Schnauder, 22.9.2017)