Ottawa/Caracas – Kanada hat im Konflikt zwischen Regierung und Opposition in Venezuela Sanktionen gegen das lateinamerikanische Land verhängt. Mit der Maßnahme sende Ottawa eine "klare Botschaft an Schlüsselfiguren des Maduro-Regimes, dass ihr antidemokratisches Verhalten Konsequenzen hat", erklärte Außenministerin Chrystia Freeland am Freitag.

Von den Strafmaßnahmen betroffen sind 40 Behördenvertreter und Einzelpersonen in Venezuela. Zuvor hatten bereits die USA Sanktionen verhängt.

Politische Unruhen

Das ölreiche Venezuela, das in einer schweren Wirtschafts- und Versorgungskrise steckt, wird seit Monaten von politischen Unruhen und einem erbitterten Machtkampf zwischen dem Regierungslager um Präsident Nicolas Maduro und der Opposition erschüttert. Im Verlauf gewaltsamer Auseinandersetzungen wurden seit Anfang April fast 130 Menschen getötet, nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten wurden mehr als 5.000 Menschen festgenommen.

Bisheriger Höhepunkt des Machtkampfs war die Wahl der von der Opposition bekämpften und boykottierten Verfassungsversammlung Ende Juli. Sie steht über dem gewählten Parlament, in dem die Opposition über eine Zwei-Drittel-Mehrheit verfügt. Inzwischen haben Regierung und Opposition Gesprächen unter Vermittlung befreundeter Länder zugestimmt. (APA, 23.9.2017)