Berlin – Einen Tag vor der deutschen Bundestagswahl hat CDU-Chefin Angela Merkel ihre Partei zu einer letzten Mobilisierung aufgerufen. Es gebe noch viele unentschlossene Wähler, um die man kämpfen müsse, sagte Merkel am Samstag in Berlin vor CDU-Aktivisten. Diese sollten vor allem mit dem Bekenntnis der Union zu einer stärkeren Familienförderung, dem Verzicht auf Steuererhöhungen und der Entlastungen für kleine und mittlere Einkommen werben.
Die Union sei zudem "Motor" für mehr innere Sicherheit in Deutschland. Ausdrücklich lobte die Kanzlerin die Rolle Europas und der EU als Stabilitätsfaktor in einer "unruhigen Welt". "Dafür zu arbeiten lohnt sich allemal", sagte sie.
Warnung vor militärischer Eskalation
Mit Blick auf den Atomstreit mit Nordkorea warnte Merkel erneut vor einer militärischen Eskalation. "Wir setzen uns für eine friedliche, diplomatische Lösung ein. Jede Art von militärischer Lösung würde in ein großes Unglück führen. Und Deutschland ist bereit, sich hier zu engagieren", sagte Merkel.
In einer Insa-Umfrage ist die Union um zwei Punkte auf 34 Prozent abgesackt. Die SPD gibt um einen Punkt auf 21 Prozent nach, die AfD gewann dagegen zwei Punkte auf 13 Prozent und die Grünen einen Punkt auf acht Prozent. Linke (elf Prozent) und FDP (neun Prozent) blieben unverändert.
Schulz holte im Endspurt auf
Im Endspurt hat SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz beim direkten Vergleich mit Kanzlerin Merkel aufgeholt. Das zeigt eine Umfrage des Instituts Emnid für die "Bild am Sonntag".
Könnte der Bundeskanzler direkt gewählt werden, würden sich aktuell nur noch 45 Prozent für Merkel entscheiden, Schulz käme auf 32 Prozent. In den letzten vier Wochen hat sich der Abstand zwischen beiden damit von 29 auf 13 Punkte verkürzt. Vor vier Wochen hatte Merkel noch mit 51 zu 22 Prozent geführt. (APA, 23.9.2017)