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Die Proteste gegen den Ausstoß von Dieselfahrzeugen halten an.

Foto: Reuters /Hannibal Hanschke

Wien – Scharfe Worte findet der Autofahrerklub ÖAMTC vor dem zweiten Autogipfel am kommenden Dienstag, der von Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) einberufen wurde. Das Konzept des Ministers gehe in eine "völlig falsche Richtung", wettert der Chef der ÖAMTC-Interessenvertretung, Bernhard Wiesinger. Konkret kritisiert er die von Leichtfried geforderte Mobilitätswende in Richtung Elektroautos.

Zwar hat der Minister nicht vor, Verbrennungsmotoren von der Neuzulassung auszuschließen, allerdings setzt Leichtfried auf eine freiwillige Wende bis 2030. Für den ÖAMTC wäre dies aber nur durch drastisch höhere Steuern für Benzin und Diesel möglich. Alle seriösen Experten gehen davon aus, dass bis 2030 noch nicht für jeden Anwendungsfall leistbare Alternativen zum Verbrennungsmotor zur Verfügung stehen.

Kritik an Einladungspraxis

Wiesinger beklagt weiters, dass schon jetzt eine Wertminderung bei Dieselfahrzeugen wegen der Diskussion um Fahrverbote festzustellen sei. "Der österreichische Pkw-Bestand hat aktuell einen Wert von rund 42 Milliarden Euro. Sinkt der Wiederverkaufswert von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor aufgrund einer verunsichernden Diskussion nur um ein Viertel, sind die österreichischen Autobesitzer ohne eigenes Zutun um zehn Milliarden Euro ärmer", erklärt der ÖAMTC-Vertreter.

Und neuerlich gibt es Diskussionen über die Einladungspraxis von Leichtfried. Am Dienstag sind weder Umwelt-, Wirtschafts- und Sozialministerium noch Vertreter der Universitäten geladen, schreibt Wiesinger in einer Aussendung. Der Minister sagt, die anderen Ressorts seien sehr wohl dabei. (red, 24.9.2017)