In Amsterdam gibt es nach Angaben der OrganisatorInnen der Aktion 35 öffentliche Pissoirs und drei öffentliche Frauentoiletten.

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Den Haag – Mit der symbolischen Inbesitznahme von Männertoiletten machten Dutzende niederländische Frauen am Samstag auf den Missstand aufmerksam, dass es nicht genug öffentliche Toiletten für Frauen gibt.

Bis zum Nachmittag waren mehr als 160 Fotos von der Aktion im Onlinedienst Instagram hochgeladen – die meisten zeigen Frauen bei gymnastisch anmutenden Versuchen, sich in ein Pissoir zu erleichtern.

Die Initiatorin der Aktion war kürzlich zu einer Geldstrafe verurteilt worden, weil sie aus Protest auf eine Straße in Amsterdam gepinkelt hatte. Geerte Piening war nachts unterwegs gewesen – weit und breit habe es keine öffentliche Frauentoilette gegeben, erklärte sie ihre Aktion. Das Gericht hatte argumentiert, dass sie ein Pissoir hätte besuchen können: "Es mag nicht angenehm sein, aber es ist möglich."

Dass das nicht stimmt, wollte Piening mit der Aktion vom Samstag auf humoristische Art zeigen: "Frauen im ganzen Land sind eingeladen, auf die (Un-)Möglichkeit des Urinierens in ein für Männer gebautes Pissoir hinzuweisen", hieß es von den OrganisatorInnen des Ersten Nationalen Öffentlichen Uriniertages der Niederlande – auch genannt: "Macht dem Pipi". In Amsterdam gibt es nach Angaben der OrganisatorInnen 35 öffentliche Pissoirs und nur drei öffentliche Frauentoiletten.

Die Bilder sollten im Rahmen einer Petition namens "Urinier-Gleichheit in den Niederlanden" an Jet Bussemaker geschickt werden, den Minister für Bildung, Kultur und Wissenschaft. Sie waren in sozialen Netzwerken alle unter dem Hashtag #zeikwijf versammelt – das niederländische Wort bedeutet "Frauen, die pinkeln". (APA, 25.9.2017)