Bild nicht mehr verfügbar.

"Vordenker" Heinz-Christian Strache sieht seine eigene Partei mit 68 Jahren Vorsprung auf die AfD.

Foto: Reuters / Leonhard Foeger

Wien/Berlin – FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sieht die AfD in Deutschland in einer ähnlichen Situation wie die Vorgängerpartei der Freiheitlichen, den VdU, im Jahr 1949. "Die Alternative für Deutschland ist ja eine Partei, die sich in den Geburtswehen befindet", sagte er am Montag bei einer Pressekonferenz.

"Das heißt, sie hat noch viel an Entwicklung vor sich, auch noch viel an interner Bereinigung und Geschlossenheit vor sich", so Strache. "Also ich sage, da müssten Sie jetzt in das Jahr 1949 bei der FPÖ oder beim VdU zurückgehen. Also die Geschichtebeurteilung, die sollten Sie selbst nachlesen."

Viele Wähler unter ehemaligen Nazis

Der Verband der Unabhängigen war in Österreich kurz nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden. Als wirtschaftsliberale Partei des Dritten Lagers sprach er vor allem ehemalige Nazis an, grenzte sich formal aber vom Nationalsozialismus ab. Er schaffte 1949 auf Anhieb 11,7 Prozent, als erstmals die mittlerweile "Entnazifizierten" wieder an die Urnen durften. 1955 ging aus dem VdU die FPÖ hervor.

Zu den aktuellen Parallelen seiner Partei zur AfD sagte Strache, dass man in den Problemanalysen durchaus übereinstimme, aber nicht in den Lösungen. Die Partei habe bei der Bundestagswahl einen großen Erfolg gefeiert, weil die Menschen mit den Entwicklungen unter der schwarz-roten Bundesregierung in Deutschland nicht einverstanden gewesen seien, meinte der FPÖ-Chef vor allem in Hinblick auf die Flüchtlingspolitik. (APA, 25.9.2017)