Blüte im All: Entwurf für den Starshade, eine Blende für künftige Weltraumteleskope.
Illustration: NASA/Jet Propulsion Laboratory

Pasadena – Origami, die uralte Kunst des Papierfaltens, kann auch höchst moderne Anwendungen haben: Die US-Raumfahrtagentur NASA nutzt Origami zunehmend als Inspiration für Weltraumtechnologie. Ins Spiel kommt sie dann, wenn es darum geht, möglichst viel Masse auf kleinstem Raum zu verstauen oder rasches Auseinander- und Zusammenklappen zu bewerkstelligen.

Ein Projekt, das die Origami-Experten der NASA derzeit beschäftigt, ist eine spezielle Blende. Starshade ist eine Art Riesenschirm, der für ein dazugehöriges Weltraumteleskop künftig einzelne Sterne etwas abdunkeln soll, um so vorbeiziehende Exoplaneten besser entdecken zu können.

Würde Starshade lange Zeit in aufgeklapptem Zustand verbleiben, könnte die Blende leicht von Mini-Meteoriten getroffen und schwer beschädigt werden. Also fanden die NASA-Forscher mit Hilfe von Origami-Falttechniken einen Weg, wie Starshade sich im All rasch und sicher aus- und wieder einklappen kann.

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"Ein großer Teil meiner Arbeit besteht daraus, mir etwas aus Papier anzuschauen und mich zu fragen: Können wir das fliegen lassen?", sagt Manan Arya. Der NASA-Wissenschafter schrieb sogar seine Doktorarbeit über die Nutzung von Origami bei der Raumschiff-Entwicklung. Noch sei das erst in der Anfangsphase – doch käme Origami bei der Entwicklung von immer mehr Raumschiffen und inzwischen auch Robotern zum Einsatz. (APA, red, 27. 9. 2017)