Rund drei Millionen Besucher verzeichnen alle Angebote des Nationalparks Hohe Tauern Salzburg im Jahr, etwa zwei Millionen Menschen wandern in die Täler hinein.

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Der Obersulzbach im Obersulzbachtal mit Blick auf den Großen Geiger aufgenommen

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Ein Alpensalamander im Neuschnee im Obersulzbachtal Nationalpark Hohe Tauern in Salzburg.

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Unberührte Natur im Hinteren Seebachtal im Nationalpark Hohe Tauern in Kärnten.

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Bartgeier "Lea" wird im Nationalpark Hohe Tauern in Kals am Großglockner wieder in die Freiheit entlassen.

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42 Adlerpaare haben ihr Revier im Nationalpark Hohe Tauern.

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Rund drei Millionen Besucher verzeichnen alle Angebote des Nationalparks Hohe Tauern Salzburg im Jahr, etwa zwei Millionen Menschen wandern in die Täler hinein. Dort werden sie bisher bei geführten Wanderungen von Nationalpark-Rangern betreut. Um noch mehr Besucher zu erreichen, stellte der Nationalpark das Besuchermanagement 2017 um und errichtete an 13 Taleingängen Rangerbasen.

Die Infohütten an den Taleingängen sind täglich außer Samstag mit einem Nationalpark-Ranger besetzt. Sie stehen Besuchern mit Rat und Tat zur Seite, haben Tipps zu den Highlights in Österreichs größten Nationalpark parat, kennen lohnenswerte Wanderungen in den Tälern, informieren über tagesaktuelle Geschehnisse oder talspezifische Naturphänomene. Einige Stunden pro Tag können Besucher die Nationalpark-Ranger bei der Arbeit im Tal kennenlernen. Eine Informationstafel bei der Basis zeigt den Gästen, wo sie den Ranger antreffen können. "10.000 Arbeitsstunden haben unsere Ranger in diesem Sommer geleistet", bilanzierte der Salzburger Nationalparkdirektor Wolfgang Urban vor Journalisten im Obersulzbachtal.

Positive Bilanz

"Wir haben in der heurigen Saison so 80.000 Besucher betreut", sagte Urban. Zwar müsse das Konzept noch evaluiert werden, die erste Bilanz falle aber eindeutig positiv aus. In den vergangenen Jahren verzeichneten die geführten Touren jährlich rund 12.000 Teilnehmer. "Das war nicht mehr so attraktiv", erzählte Urban. Kürzere Aufenthaltsdauern und Buchungen führten zum Rückgang der Nachfrage an geführten Wanderungen.

In allen Teilen des Nationalparks Hohe Tauern – Salzburg, Tirol und Kärnten – sind ganzjährig 30 Ranger tätig, dazu kommen in der Sommersaison 16 weitere. Einer von ihnen ist Werner Schuh. Nach vielen Jahren im Ausland, unter anderem 20 Jahre als Helikopter-Skiguide in Kanada, kehrte er nach Österreich zurück und ist seit 2011 Ranger im Salzburger Teil des Nationalparks. Seine Basis hat er im Talschluss des Obersulzbachtals. Seit 150 Jahren zieht sich dort ein Gletscher langsam zurück, setzt Prozesse wie nach der Eiszeit in Gang. Für das Tal wird gerade eine Sonderschutzgebietsverordnung "Wildnisgebiet Sulzbachtäler" vorbereitet. In den bisher ungenutzten Karen und Gletschervorfeldern des Ober- und des Untersulzbachtales könnte auf 9.000 Hektar schon bald eines der bedeutendsten Wildnisgebiete Mitteleuropas entstehen.

Neu adaptierte Wildnisschule

Im Tal erklärt Schuh nun begeistert den Besuchern den Nationalpark, informiert über Flora und Fauna, gibt Tipps zu essbaren Pflanzen und Beeren. Jeden Tag sucht er sich mit seinem Spektiv einen anderen gut erreichbaren Platz im Park, um Besucher zu informieren. Enthusiastisch spricht er über seine Arbeit. Im Sommer organisierte er mehrere Jugend-Camps in der neu adaptierten Wildnisschule in der Hofrat-Keller-Hütte des Nationalparks.

Diese bisher vom Lüneburger Naturschutzverein genutzte Hütte wurde um 200.000 Euro umgebaut. Dort gibt es weder Handynetz noch WLAN. "Die Jugendlichen waren dennoch begeistert, schliefen freiwillig im Zelt, trotz 28 Betten in der Hütte", berichtete Schuh. Bei den Schulungen und Camps wird gemeinsam gekocht, viel mit Emotionen gearbeitet, die Ranger nutzten die Wildnis als Werkzeug. Im Tal wird der "Grundgedanke des Nationalparks, die Natur schützen und dem Menschen eindrucksvolles Naturerlebnis zu ermöglichen", gelebt, sagte Nationalparkdirektor Urban. (APA, 27.9.2017)