Belgrad – Mit einer schwarzen Fläche und der Aufschrift "Stoppt Medienfinsternis" und "so sieht es aus, wenn es keine freien Medien gibt" haben rund 150 serbische Internetportale am Donnerstag ihren Protest gegen die sich verschlechternde Medienlage bekundet. Man wolle die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen, dass die Medienfreiheit Atem verliere, hieß es in einer gemeinsamen Aussendung.

Dem Protest haben sich allerdings nur wenige regierungskritische Printmedien angeschlossen. Die Tageszeitung "Danas" erschien mit einer geschwärzten Titelseite, das Boulevardblatt "Blic" dagegen nur mit der geschwärzten Stelle, die für die tägliche Karikatur vorbehalten ist.

Den Anlass für den Protest lieferte die kürzliche Einstellung der Wochenzeitung "Vranjske" und die Angriffe der Partei des Verteidigungsministers Aleksandar Vulin auf Stevan Dojcinovic, den Chefredakteur des Internetportals KRIK, der als "drogensüchtig" bezeichnet worden war. Anlass war die KRIK-Enthüllung über eine Finanzaffäre des Verteidigungsministers. Die "Vranjske" wurde nach Angaben ihres Inhabers Vukasin Obradovic wegen anhaltenden Drucks der Behörden eingestellt. (APA, 28.9.2017)