Wien/Hof bei Salzburg/Fuschl – Bewohner der "Seestadt Aspern" in Wien werden demnächst mit dem Test variabler Stromtarife beginnen, mit denen man nach Angaben aus der EnergieAllianz als durchschnittlicher Haushalt 30 bis 40 Euro im Jahr sparen kann. In das Energieeffizienz-Forschungsprogramm Aspern-Smart-City-Research (ASCR) sind 111 Haushalte eingebunden. Es würde 2018 nach fünf Jahren auslaufen, könnte aber verlängert werden.

Seit heuer können Aspern-Bewohner mit einer App ihren Stromverbrauch detailliert managen. Das soll ihnen Einblicke in die komplexe Dynamik des Energiesystems geben und Forschern Erkenntnisse über das Nutzerverhalten bringen. Anhand dreier Gebäude – Wohnhaus, Schule, Studentenheim – wird bei ASCR untersucht, wie eine "Smart City" funktionieren könnte.

Getragen wird das Joint-Venture ASCR federführend von Siemens (44 Prozent), Wien Energie (30 Prozent) und Wiener Netzen (20 Prozent). "Wie es mit dem Forschungsprojekt weitergeht, werden wir in der nächsten Zeit mit den anderen Gesellschaftern erörtern", hieß es am Freitag seitens der Wien Energie zur APA, was die Frage einer möglichen Verlängerung betrifft. "Wir haben hier aber keinen Zeitdruck", wird betont.

Die Home Automation App werde von den 111 Musterhaushalten in Aspern sehr gut angenommen, berichtete bei der "energy2050"-Tagung des Verbund in Fuschl (Salzburg) Harald Loos, Head of Corporate Technology Research in Digitalization and Automation Austria bei Siemens Österreich. Jeder der Haushalte könne den Strom-, Wärme- und Wasserverbrauch sehen und eingreifen, zum Beispiel auch einen Eco-Button schalten. Als nächstes wolle man ausprobieren, wie die User auf flexible Energietarife reagieren und wie sie diese annehmen.

Im neuen Stadtteil "Seestadt Aspern" leben derzeit 6.000 Menschen. Im Endausbau 2028 sollen es rund 20.000 Bewohner in 10.500 Wohnungen sein. (APA, 29.9.2017)