München – "München wächst und wächst", titelten bayerische Medien vor wenigen Wochen. Die Hauptstadt des Freistaats Bayern hat derzeit etwas mehr als 1,54 Millionen Einwohner (Haupt- und Nebenwohnsitze) und ist damit nach Berlin und Hamburg die drittgrößte deutsche Stadt. Die Prognosen für 2019 liegen bei 1,6 Millionen Einwohnern, jene für 2035 bei 1,85 Millionen – also um rund 300.000 mehr als jetzt.

55,6 Prozent sind Ein-Personen-Haushalte

Das starke Wachstum wird vom Planungsreferat der Stadt einerseits auf die Geburten zurückgeführt, die deutlich zunehmen dürften. Andererseits ziehen auch immer mehr Menschen an die Isar. Der Saldo aus Zu- und Abwanderungen ergab im Vorjahr ein Plus von 4.214 Menschen. 42,6 Prozent der Einwohner hatten Migrationshintergrund. Der Altersdurchschnitt beträgt derzeit 41,3 Jahre. Die Anzahl der Haushalte lag im Vorjahr bei 851.000, der Anteil der Ein-Personen-Haushalte betrug schon 55,6 Prozent – Tendenz steigend.

Die Stadt braucht also Wohnungen. Bis zum Jahr 2030 wurde von der Stadtbaudirektion ein Bedarf von mehr als 152.000 Wohneinheiten erhoben – womit dann die Millionengrenze bei der Anzahl der Haushalte übersprungen werden dürfte. 2016 wurden 7815 Einheiten fertiggestellt, was unter dem Zielwert von 8500 lag, aber immerhin einen Zuwachs von 18,5 Prozent gegenüber 2015 bedeutete. 2406 der fertiggestellten Wohneinheiten betrafen den geförderten Wohnungsbau. Baugenehmigt wurden 2016 insgesamt 9660 Wohneinheiten, um 14,4 Prozent mehr als 2015.

Wachstum am Stadtrand

Weil neue Wohnungen naturgemäß eher am Stadtrand gebaut werden können, wird sich das Wachstum der Stadt bis 2035 höchst ungleich verteilen. Im Stadtbezirk Altstadt-Lehel werden bis dahin nur um 3,3 Prozent mehr Einwohner erwartet, während Bezirke wie Schwabing-Freimann (plus 44,3 Prozent oder 34.000 Menschen) oder Aubing-Lochhausen-Langwied (plus 89,6 oder fast 40.000 Menschen) sehr stark wachsen werden. Im letztgenannten Bezirk gibt es mit Freiham (siehe Artikel) auch das größte aktuelle Stadterweiterungsgebiet. (mapu, 2.10.2017)